BMG mit neuem Preismodell: Billig-CDs und Luxusausgaben für deutschen Markt

Der deutsche Ableger des Musikkonzerns startet eine Preisoffensive. Obwohl die Fusion mit Sony Music ansteht, wird der Schritt zunächst allein gewagt. Noch diese Woche kommen die ersten CDs mit drei verschiedenen Preisen auf den Markt. Das neue Album der deutschen Popband 2raumwohnung gibt es dann als Billig-CD für 9,99 Euro, als Normalversion für 12,99 und als Luxusvariante für 16,99 Euro mit einem 76-seitigem Songbook und exklusivem Internet-Angebot.

Auch die anderen Künstler für die bis Ende des Jahres laufende Testphase stünden laut dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" bereits fest: Neben den internationalen Stars Usher und Alicia Keys würden auch die neuen Platten von Guano Apes, Roger Whittaker, Wolfgang Petry und Within Temptation mit drei verschiedenen Preisen in die Läden kommen. "Wir wollten für den Testlauf alle Musikgenres dabeihaben", sagte der Leiter Business Operations bei BMG, Rolf Gilbert, dem "Spiegel".

Rund die Hälfte der Verkäufe erwarteten die Musikmanager von der neuen Billig-CD, die einer selbst gebrannten CD ähnelnd ohne Cover und nur mit direkt auf die Scheibe aufgedruckten Titeln in die Regale komme. Insgesamt sollten die Plattenverkäufe so kräftig gesteigert werden. "Wenn sich die Stückzahlen aber nicht kräftig erhöhen, haben wir ein Problem", sagte Gilbert. Mindestens "30 Prozent mehr" müssten verkauft werden, damit sich der günstigere Preis rechne. Vor allem deswegen sei die BMG-Offensive in der Branche umstritten, schreibt der "Spiegel". Gilbert glaube an einen richtigen Schritt: "Die Musikindustrie war bisher so einfältig, einfach nicht auf die Konsumentenwünsche einzugehen." (apa/red)