Blaues Auge für AMD im Kampf gegen Intel:
Hohe Einbußen durch Preisverfall bei CPUs

Der Preiskampf mit dem Erzrivalen Intel macht dem Chiphersteller AMD schwer zu schaffen. Zwar stieg der Quartalsgewinn deutlich auf 134,5 Mio. Dollar (107,2 Mio. Euro), aber dies lag vor allem an einer Steuergutschrift, wie der Branchenzweite mitteilte. Doch den Preisverfall auf dem Computermarkt konnte der US-Konzern nicht durch Kostensenkungen wett machen, was an den Margen zehrte. Der AMD-Aktienkurs brach außerbörslich um mehr als 13 Prozent ein.

Die Gewinnspanne sei im dritten Quartal auf 51,4 Prozent von 56,8 Prozent im vorherigen Vierteljahr gesunken. Hauptgrund sei der Preiskampf mit Intel, der drei Prozentpunkte gekostet habe. Der Branchenprimus hatte auf einen Verlust von Marktanteilen mit starken Rabatten auf ältere Chips reagiert sowie verstärkt auf neue Produkte gesetzt.

"AMD und Intel führen immer noch Krieg", sagte Michael Church von Church Capital Management. AMD hatte bis zum Sommer seinen Anteil am PC-Markt um fast die Hälfte auf 27 Prozent gesteigert, was Intel zum Handeln zwang.

AMD-Manager signalisierten, dass die Preise im abgelaufenen Quartal im Schnitt um rund neun Prozent sanken. Dies gelte ausschließlich für Prozessoren für Desktop-Computer. Chips für Laptops und Server seien sogar leicht teurer geworden. Der Umsatz stieg zum Vorquartal um neun Prozent auf 1,33 Mrd. Dollar (1,06 Mrd. Euro), während der Absatz um 18 Prozent zulegte. Zum Vorjahr ergab sich ein Umsatzrückgang von 13 Prozent. Im Vorjahr hatte die Speicherchipfirma Spansion noch zum Ergebnis beigetragen. AMD trennte sich aber wenig später davon.

Intel hatte am Dienstag zwar einen Gewinnrückgang um rund ein Drittel auf 1,3 Mrd. Dollar für das dritte Quartal bekannt gegeben, aber die Märkte dennoch mit einem positiven Ausblick begeistert. Intel-Finanzchef Andy Bryant sprach von einer Entspannung im Preiskampf.

Auch AMD rechnet im vierten Quartal wieder mit einem Anstieg der Ertragsspanne um mindestens zwei Prozentpunkte. Der Übergang zu neuen Produkten sei so gut wie abgeschlossen. Zudem halte der Konzern, der in einem Chipwerk in Dresden 2.800 Mitarbeiter beschäftigt, weiter an seinem Margenziel von 55 bis 60 Prozent fest. Auch werde der Umsatz im vierten Quartal steigen. Analysten erwarten im Schnitt 1,44 Mrd. Dollar. (apa)