Auf der CeBIT 2004 geht's rund: Die Mega-Messe ist gestartet!

Die weltgrößte Computermesse CeBIT ist gestartet: Bis Mittwoch, dem 24. März, dominiert in Hannover wieder die Zukunft. Und die Leistungsschau für Informationstechnik und Telekommunikation präsentiert auch heuer wieder jede Menge Neuheiten im Bereich der Unterhaltungselektronik. Viele Highlights unterwerfen sich dabei dem Motto "Verschmelzung" und bieten gleich mehrere Dienste auf einem einzigen Gerät an. Weitere wichtige Themen: UMTS und mobile Datendienste. PLUS: Tolle Neuheiten im großen Überblick und ein Riesen-Gewinnspiel (Kasten rechts)!

Nach langem Anlauf und MilliardenInvestitionen wird in diesem Jahr UMTS europaweit Wirklichkeit. Allerdings schiebt sich bei der drahtlosen Breitbandverbindung die Wireless-LAN-Technik immer mächtiger in den Vordergrund.

Die Digitalfotografie wird auf der CeBIT zwar kein Schwerpunktthema bilden, führende Unternehmen wie Sony, Olympus, Panasonic oder Kyocera wollen mit neuen Produkten dennoch das Interesse der Besucher wecken.

Und im Softwarebereich tobt weiter ein Kampf um das bessere Betriebssystem - auf der einen Seite Microsoft mit verbündeten Firmen, auf der anderen Seite IBM und die Open-Source-Bewegung mit Linux.

Einer für Alle(s)
Ein weiteres Zauberwort auf der CeBIT lautet Verschmelzung: Sie hat dem Hightech-Chaos im heimischen Wohnzimmer den Kampf angesagt und präsentiert immer mehr Zwitter-Geräte, die weniger Platz weg nehmen, fast alles können und auch noch hübsch ausschauen.

Der Geräte-Mischling Exentia des deutschen Herstellers DK Digital etwa sieht aus wie ein Design-Fernseher mit Flachbildschirm. Tatsächlich steckt in ihm jedoch viel mehr: Er ist Hochleistungscomputer, Fernseher, Radio, DVD-Spieler, digitales Foto-Archiv und Stereoanlage in einem. Sein Besitzer kann das Fernseh- und Radioprogramm empfangen sowie 400 Stunden Film, seine CD-Sammlung oder Hunderte digitale Foto-Alben auf der Festplatte speichern. Gesteuert wird das Gerät, das 2.800 Euro kosten soll, per Fernbedienung oder über eine kabellose Maus mit einer ebenfalls kabellosen Tastatur.

Andere Hersteller zeigen Mobiltelefone mit Funktionen eines Handheld-Computers oder Kamera-Handys, die ihre Digitalbilder auf einen Fernseher aufspielen können. Weitere Mini-Telefone spielen Musik im Online-Format MP3 ab oder können in Japan das Fernsehprogramm empfangen.

Homecenter statt Analog-Geräten
Was für die einen jedoch die Zukunft bedeutet, dürfte anderen den Garaus machen. "Die analogen Geräte werden zunehmend aus den Wohnzimmern verschwinden und in Nischen gedrängt, in denen sich heute etwa der Plattenspieler findet", sagt der Chef des deutschen Branchenverbandes Bitkom, Willi Berchtold. Für ihn geht der Trend schon heute eindeutig in Richtung Homecenter, wie er die multifunktionalen Geräte nennt.

"Niemand muss sich mehr einen CD-Player kaufen, wenn er einen guten DVD-Player hat - der kann schließlich auch CDs wiedergeben. Es macht auf Dauer auch keinen Sinn, zwei Geräte zu haben, die mehr kosten und mehr Platz brauchen."

Und für die Zukunft kann sich Berchtold noch viel mehr vorstellen, wobei die schnelle Übertragungstechnik UMTS eine ebenso große Rolle spielen wird wie die Breitband-Technik. "Denken Sie einen Schritt weiter: Sie hören unterwegs mit einem UMTS-Gerät statt eines Walkmans Musik. Doch die Musikdatei ist gar nicht auf dem Handy gespeichert. Vielmehr greift das Telefon dank UMTS auf ihr Homecenter mit ihrer kompletten Musiksammlung zurück", blickt Berchtold in die Zukunft.

"Und warum braucht man im heimischen Schlafzimmer noch einen kleinen Arbeitsplatz für seinen Rechner, wenn man die paar Briefe, die man schreiben möchte, auch mit einer schnurlosen Tastatur im Wohnzimmer vor dem Fernseher tippen kann, der eben ein großer Flachbildschirm ist?"

Handy-Stift, Cocktail-Server und Fernseh-Handy
Einen Stift, mit dem man auch telefonieren kann, zeigt Siemens auf der diesjährigen CeBIT. Das PenPhone ist genauso lang wie ein gewöhnlicher Kugelschreiber und nur etwas breiter. Es kann unter anderem Text und Telefonnummern beim Schreiben mit der Hand erkennen. So können zum Beispiel SMS geschrieben statt eingetippt werden. Integriert sind auch Freisprechfunktion und Bluetooth-Schnittstelle zum Anschluss an Taschencomputer oder Headset.

TV-Rekorder mit Fernsteuerung übers Internet
TV-Festplattenrekorder sind inzwischen nichts besonderes. Ein Gerät, das man von überall über das Internet programmieren kann, derzeit noch schon. Der auf der CeBIT vorgestellte Rekorder des Münchner Herstellers Fast TV Server AG kann 300 Stunden Fernsehsendungen aufnehmen und wird über eine Website der Firma programmiert. Das Gerät selbst muss dabei nicht an eine Internet- oder Telefonleitung angeschlossen sein.

Erstes Fernseh-Handy aus Japan
Fernsehen auf dem Handy ist in Japan schon Realität. Das erste Bildtelefon mit Fernsehempfang des Elektronik- Konzerns NEC ist allerdings bisher nur auf lokale terrestrische Sendefrequenzen ausgelegt und kann deshalb nur in Japan genutzt werden. Außerdem kann es Internetseiten ansteuern, die mit der gerade laufenden Sendung in Verbindung stehen und auch während des Fernsehens angezeigt werden können.

Handy im Streichholzschachtel-Format
Das kleinste GPRS-Handy der Welt ist nur etwas größer als eine Streichholzschachtel. Aufgeklappt hat der 59 Gramm leichte Winzling des südkoreanischen Herstellers Maxon ein Farbdisplay und auch eine Tastatur. Der Akku soll genauso lange halten wie bei größeren Geräten: bis zu 200 Stunden im Standby-Modus und drei Stunden im Gespräch. Auch ein Organizer ist in dem auf der CeBIT vorgestellten Mini-Handy integriert.

(apa/red)