3,8 Milliarden Euro Schaden: Jede dritte weltweit verkaufte CD ist eine illegale Kopie

Neben den im Rampenlicht der Kritik stehenden Musiktauschbörsen im Internet gibt es noch eine weitere, physische Form der Musikpiraterie, die hohen Schaden verursacht: Im Jahr 2004 wurden rund 1,2 Milliarden Musik-CDs verkauft, die unrechtmäßig vervielfältigte Musik beinhalteten. Diese illegalen Musik-Raubkopien machten damit 34 Prozent aller weltweit verkauften Musik-CDs - legale und illegale - aus und verursachen einen Schaden von 4,6 Mrd. US-Dollar (3,80 Mrd. Euro), teilte der Verband der österreichischen Musikwirtschaft IFPI in einer Aussendung mit.

Jedoch sei das Wachstum im Markt der illegalen CD-Pressungen um zwei Prozent im Jahr 2004 das geringste der vergangenen fünf Jahre, hieß es im "Commercial Piracy Report 2005" der IFPI. Dieser Bericht wurde in Spanien veröffentlicht, das aus Sicht der Musikindustrie das "ernsteste Piraterie-Problem-Land" darstelle. Die illegal vervielfältigten CDs, die den legalen Pressungen oft zum Verwechseln ähnlich sehen, hätten den spanischen legalen Musikmarkt in den vergangenen drei Jahren um ein Drittel schrumpfen lassen.

In 31 Ländern weltweit werden mehr illegale als legale Musik-CDs verkauft, darunter Tschechien, Griechenland und die Türkei. In China sind 85 Prozent der verkauften CDs keine legalen Pressungen, in Indonesien 80 Prozent und in Paraguay gar 99 Prozent, hieß es in der IFPI-Aussendung. Als Gegenmaßnahme wurden weltweit illegale CD-Pressfirmen und CD-Brenner zerschlagen bzw. beschlagnahmt, die eine jährliche Kapazität von 380 Mio. CDs aufwiesen. (apa)