Zu viel "Müll und Gift im System" des WWW:
Neal Stephenson langweilen Online-Welten

Zu viel "Müll und Gift im System" des WWW:
Neal Stephenson langweilen Online-Welten

Der Schriftsteller Neal Stephenson, der in seinem Buch "Snow Crash" (1992) eine Online-Welt erschuf, die Second Life zum Verwechseln ähnlich ist, interessiert sich nicht für Online-Welten. 17.000 seiner insgesamt rund 30.000 Lebens-Tage habe er bereits hinter sich, rechnete der 47-Jährige der "Netzeitung" vor. "Ein räumliches Internet ist eine interessante Idee, aber es gibt andere spannende Möglichkeiten, meine verbleibenden 13.000 Tage zu nutzen."

Die Bemühungen um räumliche Darstellung im Netz hält er für überschätzt, sagte Stephenson. Viel wichtiger sei die Schaffung von Filtern, die irrelevante Informationen aus dem Internet aussortieren. Das World Wide Web habe "einen Kater", es gebe zu viel "Müll und Gift im System".

Die Inspiration für Second Life
Der 1959 geborene Amerikaner machte u. a. das Wort Avatar mit seinem Roman "Snow Crash" (1992) bekannt. Darin geht es unter anderem um ein dreidimensionales Internet, das von so genannten Avataren bevölkert ist. Heute gehört das Wort bei Computerspielern und Nutzern u. a. von "Second Life" zum Standardvokabular. Second Life-Betreiber Linden Lab nannte Stephenson explizit als Inspiration für die Online-Welt.

Abstieg in eine andere Welt
"Ich brauchte ein einfaches, möglichst cool klingendes Wort, um den Körper eines Nutzers in der virtuellen Welt zu benennen," erklärte Stephenson. Es leitet sich aus dem Sanskrit her. Wörtlich übersetzt bedeutet es "absteigen" und steht im Hinduismus für eine auf die Erde niedergestiegene Gottheit. (apa/red)