WWW kein Ersatz für persönliche Kontakte:
Virtuelle Zusammenarbeit jedoch förderlich

WWW kein Ersatz für persönliche Kontakte:
Virtuelle Zusammenarbeit jedoch förderlich

Internet und Computer werden unser Leben weniger verändern als häufig vermutet. Das meinten zumindest 250 Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft bei einer Delphi-Befragung des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI).

Vor allem zwischenmenschliche Kontakte lassen sich demnach nicht durch Technik ersetzen. Für die am Mittwoch in Karlsruhe veröffentlichte Studie wurde nach der Rolle der Informationstechnologie im Jahr 2020 gefragt. Die Fachleute sehen vor allem für Wissenschaft und Wirtschaft günstige Auswirkungen.

Computerwissen essenziell
Sie gehen davon aus, dass die virtuelle Zusammenarbeit Effizienz, Kreativität und Innovationen in den Unternehmen fördern kann - mit der Folge, dass auch für immer mehr einfache Arbeiten sehr gute Computer- und Internet-Kenntnisse erforderlich sind. Arbeitnehmer ohne diese Fähigkeiten könnten deshalb aus dem Arbeitsmarkt herausgedrängt werden.

Keine virtuelle Freizeit?
Trotz möglicher positiver Auswirkungen für die Wirtschaft: Eine "weit reichende Virtualisierung der Freizeitgestaltung" erwarten die Experten nicht. Für unwahrscheinlich halten sie etwa, dass mehr als die Hälfte der Menschen Museen nur noch im Internet besucht, statt wirklich hinzugehen oder gar den persönlichen Plausch durch den Online-Chat ersetzt.

Hintergrund der Studie
Die Erhebung fand von Mitte September bis Ende Oktober 2005 statt. Die deutschsprachigen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gaben darin ihre Einschätzung darüber ab, welche Änderungen die Informationstechnologie für Arbeit, Freizeit, soziale Kontakte, Gesundheit, Mobilität, Bildung und Sicherheit bis zum Jahr 2020 bringen wird und welche überhaupt wünschenswert sind. (APA/red)