Wird der Google-Killer dem Namen gerecht?
Suchmaschine Cuil startet Comebackversuch

Die Suchmaschine Cuil (www.cuil.com), vermeintlicher "Google-Killer", will nach einem durchwachsenen Jahr mit veränderten Funktionen neu durchstarten. Cuil möchte es seinen Nutzern als erster Suchmaschinen-Anbieter weltweit ermöglichen, Suchanfragen quer durch alle Social-Networking-Plattformen wie Facebook oder Twitter durchzuführen. Die gewöhnlichen Suchresultate zu einem bestimmten Begriff sollen dadurch mit Informationen aus sozialen Netzwerken angereichert werden.

Wenn ein Nutzer auf Cuil zum Beispiel nach dem Begriff "James Blunt" sucht, würde sich daraufhin eine eigene Box mit entsprechenden Resultaten aus den Social Networks öffnen, die beispielsweise anzeigt, welche Nutzer Fans von James Blunt oder ähnlichen Musikern sind. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der Nutzer es Cuil gestattet, auf seine Accounts bei den jeweiligen Plattformen zuzugreifen. Wie von Unternehmensseite zu vernehmen ist, soll das neue Feature voraussichtlich ab Ende August 2009 verfügbar sein.

Chronologisch suchen
Erst vor kurzem erweiterte Cuil zudem seinen Suchmaschinen-Dienst um die zwei Suchfunktionen "Timeline" und "Mapline". Die Timeline extrahiert die Resultate zu einem bestimmten Suchbegriff und bringt sie in eine chronologische Zeitleiste. Führt man etwa eine Suchabfrage zu "Wien" durch, können daraufhin die wichtigsten historischen Ereignisse zur Stadt bis zum Jahre 1155 auf der Zeitleiste zurückverfolgt und in kurzer Form nachgelesen werden. Die Mapline wiederum verbindet die Ergebnisse mit einer geographischen Karte, die von Mapquest bereitgestellt wird. So werden etwa jene Orte, die im Leben von Wolfgang Amadeus Mozart von Bedeutung waren, auf dem Kartenmaterial mit einer Nadel markiert.

Baustelle Cuil
Ob es den Kaliforniern mit den neuen Features tatsächlich gelingt, ein Comeback zu schaffen und Google gefährlich zu werden, darf mit einiger Skepsis betrachtet werden. Fehler wurden in der Vergangenheit jedenfalls einige gemacht. Ein Serverzusammenbruch und viele irrelevante Suchresultate ließen die Besucherzahlen von anfänglichen zwei Mio. bis Februar 2009 auf zirka 130.000 schrumpfen. Die Kern-Features von Cuil, ein dreimal größerer Index als Google und eine detaillierte Content-Analyse, veranlassten manche dazu, nach dem Launch der Seite im Juli 2008 das Angebot zum "Google-Killer" emporzuheben. Diesem Ruf wurde das Unternehmen bis heute nicht gerecht. Das Social-Search-Feature soll Cuil nun den Weg aus der Krise ebnen.

(pte/red)