Werbegeld im Visier: US-Websites lernen Fremdsprachen

Die National Football League (NFL) wird demnächst eine mandarin-chinesische Version ihrer Website launchen. Die NFL will damit Nutzen aus der zunehmenden Beliebtheit ihrer Homepage unter ausländischen Usern ziehen, berichtet die New York Times. Die Mandarin-Version soll von einem chinesischen Unternehmen produziert werden, die ebenfalls chinesische Firma Zou Marketing soll die Site vermarkten.

Die Mandarin-Website soll die selben Features wie die Stamm-Version der NFL-Page bieten, der Text wird aber durchwegs in Mandarin gehalten sein. Enthalten ist unter anderem ein regelmäßiger Kommentar des Philadelphia-Eagles-Spielers Chad Lewis, der Mandarin während eines zweijährigen Aufenthalts auf Taiwan gelernt hat.

NFL bildet zwar mit seiner Mandarin-Website eine Vorhut unter den US-Webpublishern, zeigt aber, wohin die Reise geht. Ohne große Marketinganstrengungen ist die Beliebtheit von US-Websites beim ausländischen Publikum gestiegen. So hat zum Beispiel die praktisch ausschließlich in Englisch gehaltene Website der Washington Post eine beachtliche ausländische Userzahl generieren können. Rund 1,5 Mio. der 8,5 Mio. monatlichen Visits kommen aus dem Ausland.

Einige der Anbieter wollen sich das Potenzial, das die ausländische Userschaft für potenzielle Werbekunden bietet, nicht mehr entgehen lassen. "Es ist ganz klug auf diese Märkte zu schauen", bestätigt Gartner-Analystin Denise Garcia. Das Wachstum werde auf diesen Märkten freilich langsam ausfallen als auf dem Heimmarkt. Die Walt Disney Internet Group hat etwa beinahe ein halbes Dutzend spezifischer Länder-Sites. Ausländische User machen bereits 42 Prozent des Gesamt-Publikums der Disney-Sites aus. Im vergangenen Jahr hat der Unterhaltungskonzern sogar spezielle Breitband-Angebote für seine brasilianischen, japanischen und spanischen User gelauncht. (pte/red)

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