Web-Thriller: Nähert sich die geheime Saliera-Jagd dem Ende?

Der spektakulärste Kunstraub in der Geschichte Österreichs entwickelt sich nun endgültig zum 007-Krimi. Geheime Webseiten sollen helfen, das auf über 50 Millionen Euro geschätzte Salzfässchen aus dem 16. Jahrhundert zurückzubekommen.

Die "Saliera" von Benvenuto Cellini war in der Nacht zum 11. Mai aus dem Kunsthistorischen Museum Wien gestohlen worden. Ende August meldeten sich (vermutlich) die Diebe bei der Versicherung und verlangten Lösegeld in Höhe von fünf Millionen Euro. Durch Indiskretion kam der an die Uniqa gerichtete Brief an die Öffentlichkeit, die Erpresser tauchten ab - meldeten sich nie wieder.

Am 4. 10. erschien im "Kurier" ein ungewöhnliches Inserat. Darin wurde eine gewisse "Sara", Unterzeichnerin des Lösegeldbriefes, dringend gebeten, sich eine Webseite anzusehen: die eigens für sie eingerichtete Internetsite www.thesaliera.com .
Unter der angegebenen URL findet sich keine gewöhnliche Homepage, sondern etwas, das aussieht wie ein Word-Dokument. Auf schlichtem grünem Hintergrund steht die Botschaft: "Sara, please come back", dann eine knappe Entschuldigung "für die ganze Aufregung rund um den Brief". Und weiter: "Das hätte nicht passieren dürfen."

Eine ganz spezielle Adresse
Dann der Hammer. Ein verschlüsselter Hinweis auf eine weitere "spezielle Adresse nur für dich". Aber: Zu dieser geheimen Internetadresse gelangt man nur, wenn man den Brief an die Uniqa- Versicherung kennt: Denn die URL lautet: www. "die letzten fünf Worte der fünften Zeile vom zweiten Absatz, ohne das letzte Wort" aus dem Brief!

Bis jetzt ist unklar, wer die Homepage in Auftrag gegeben hat. Es wird aber vermutet, dass der vom KHM beauftragte britische Kunstdetektiv Charles Hill der Initiator der Web-Jagd ist.

Nach zwei Tagen mit grünem Hintergrund erschien die Webseite dann plötzlich in Grau. Der Text blieb gleich, aber die Farbe wurde am 6. 10. kurz nach 14 Uhr ausgetauscht. Grund genug für wildeste Spekulationen! Hat Sara reagiert? Ist der Farbwechsel ein geheimes Zeichen?

Erste Erfolge?
Aufmerksame Beobachter gehen davon aus, dass es tatsächlich gelungen ist, die Täter aus der Reserve zu locken. Die Idee mit der geheimen Webseite, die im Übrigen trotz vielfacher Versuche aus einschlägigen Kreisen bisher noch nicht gefunden wurde, könnte der Wendepunkt der monatelangen Saliera-Ermittlungen sein. Die Polizei vermutet Cellinis Meisterwerk jedenfalls immer noch in Österreich.

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