Web-Telefonie: Erhöhter Druck auf Netzbetreiber

Weltweit sind seit der Liberalisierung der Telekommärkte die Preise für Festnetztelefonate dramatisch gefallen. Glaubt man den Telefonbetreibern, dann sind bei Festnetztelefonaten die Margen bereits jetzt schon nahezu null, und schon droht das nächste Ungemach. Die Umstellung auf "Voice over IP" (VoIP), also die Übertragung von Sprachpaketen auf Basis des Internetprotokolls, wird den Preisdruck noch weiter verstärken und gleichzeitig hohe Investitionen erforderlich machen.

Neben dem Kostenvorteil für Anbieter und Kunden erlaubt VoIP die bessere Einbindung der Telefoninfrastruktur in die komplette IT-Architektur des Unternehmens, was beispielsweise den Zugriff auf Datenbanken vereinfacht. Die Sprachqualität bei der Telefonie übers Internet ließ aber bisher vielfach noch zu wünschen übrig.

Die österreichische Nummer 1 am Festnetzmarkt, Telekom Austria, hatte vor einigen Monaten angekündigt über ihr künftiges so genanntes NGN-Netz (Next Generation Network) in den nächsten fünf Jahren breitbandige Dienste wie Videotelefonie zu ermöglichen. Ein VoIP-Netz soll aber nur dann gebaut werden, wenn die darüber angebotenen Dienste nicht weiter reguliert würden, stellte die Telekom Austria zuletzt klar.

Im Internet gibt es schon seit längerem Anbieter von VoIP, doch bisher ist die Qualität in den meisten Fällen noch nicht auf dem Niveau "herkömmlicher" Sprachübertragung. Aus Kostengründen setzen auch manche Festnetz-Billiganbieter auf VoIP oder setzen diese Technik für Strecken ein, auf denen normalerweise sehr wenig telefoniert wird. In der Branche spricht man darüber aber nur hinter vorgehaltener Hand, schließlich preist jeder Anbieter seine Netzqualität.

(apa/red)