Web bleibt vorerst noch Männerdomäne:
Studie: Frauen jedoch schon auf Überholspur

Frauen nutzen das Internet immer noch seltener als Männer. Die Differenz bei der Internetnutzung zwischen Frauen und Männern ist im vergangenen Jahr zwar geringer geworden, ein positiver Trend zeichnet sich allerdings nicht ab.

Das sind die Ergebnisse einer neuen Studie zum Internetgebrauch in Deutschland von TNS Infratest und der Initiative D21. Zwar sind laut dem bereits im August veröffentlichten (N)ONLINER Atlas 2006 mit 52 Prozent erstmals mehr als die Hälfte aller Frauen im Internet unterwegs. Bei der geschlechterspezifischen Analyse der "Onliner" stellen Frauen mit 46 Prozent aber immer noch die eindeutig kleinere Gruppe.

Alte und Ungebildete unter Zugzwang?
"Ein differenzierter Blick auf die Zielgruppe zeigt uns, dass vor allem Frauen mit geringer Bildung und zunehmendem Alter das Internet kaum nutzen", erklärt Katharina Ahrens, Sprecherin der Initiative D21. Dies sei insofern von Bedeutung, da eine Reihe von alltäglichen Dingen über das Internet mittlerweile leichter und preisgünstiger zu erledigen sei. "Natürlich sollte man niemand zur Nutzung der Internets zwingen. Angesichts täglicher Meldungen über geschlossene Bankfilialen und Postämter kommt alternativen Leistungen über Internet aber eine steigende Bedeutung zu", so Ahrens weiter.

Vorbilder und Schulungen notwendig
Um gerade auch ältere Leute zum neuen Medium hinzuführen schlägt Ahrens spezielle Schulungsmaßnahmen vor, die Neu-Anwendern die Angst vor der Technik nehmen sollen. Darüber hinaus habe man auch eine Reihe von Medienkooperationen gestartet, mit denen die besagten demographischen Gruppen erreicht werden sollen. Sehr wichtig sei zudem die Vorbildwirkung von Vorreitern der Zielgruppe. So könnten ältere Prominente als Werbeträger fungieren, um das Internet und seine Vorzüge dieser Gruppe von Menschen näher zu bringen. (pte/red)