Web-Kriminalität: Linzer forderte zu Selbstmord und Sex auf

Ein 34-Jähriger Linzer trieb in den letzten Wochen sein Unwesen in diversen Chatforen. In diesen forderte er zu Sex und Selbstmord auf und gab auch entsprechende "Anleitungen". Nach langwierigen Ermittlungen, gelang es den Computer-Spezialisten des Bundeskriminalamts, den Mann auszuforschen und zu verhaften.

Die ersten Hinweise waren vom Landeskriminalamt München gekommen. Ein Chatter aus Österreich habe offensichtlich die Absicht, andere User gezielt zum Selbstmord zu bewegen, "um sich sexuell daran zu erregen", wie es in einer Aussendung des Bundeskriminalamtes. "Labile Personen" hätten beinahe das Angebot des Chatters angenommen, ihnen beim Suizid zu helfen.

Im Zuge langwieriger und technisch aufwendiger Ermittlungen sei man auf eine Firma in Linz mit mehr als 100 Computeranschlüssen gekommen, berichtete das Bundeskriminalamt. Vorerst war aber unklar, welchen dieser Anschlüsse der Täter verwendete. Ein Verdächtiger wurde allerdings gefunden und beobachtet. Unter anderem gab der Mann "Tipps zum Erhängen" und schließlich wollte er eine andere Chatterin dazu überreden, mit ihm Sex zu haben, ehe sie sich umbringt. Sollte ihr der Mut zum Selbstmord fehlen, würde er sie erdrosseln und ihr die Kehle durchschneiden, stellte der Mann in Aussicht. Das war der Zeitpunkt, zu dem die "Cybercops" zuschlugen.

Der Chatter wurde noch vor dem Computer sitzend festgenommen. Bei der Einvernahme legte er ein volles Geständnis ab. Als Motiv gab er an: "Ich wollte ausprobieren, wie weit ich gehen konnte". (apa/red)