Web-Affäre: SP-Politikerin von VP-Computern aus diffamiert

Vor zwei Wochen wurden auf den Homepages von vier Salzburger SPÖ-Ortsparteien sexistische Gästebuch-Eintragungen entdeckt, die unter der E-Mail-Adresse von Landesparteichefin LHStv. Gabi Burgstaller abgesandt wurden. Ermittlungen hatten ergeben, dass die Mails von einem Computer in der Salzburger ÖVP-Zentrale stammten. Die SPÖ wird nun die Staatsanwaltschaft einschalten.

Am Mittwoch erstattete Burgstaller eine Strafanzeige gegen unbekannte Täter wegen übler Nachrede, Ehrenbeleidigung und Urkundenfälschung. Die Landesgeschäftsführerin der Salzburger ÖVP, LAbg. Gerlinde Rogatsch, wies die Vorwürfe zurück, dass die obszönen Postings von ihren Mitarbeitern stammen könnten.

Auf Drängen der SPÖ hat nun die Volkspartei einen Experten der Salzburger Fachhochschule die Internet-Affäre prüfen lassen. Das Ergebnis: Man könne nicht ausschließen, dass die Diffamierungen von einem Computer der ÖVP-Zentrale in Salzburg ausgegangen waren. Möglicherweise hätten hausfremde Personen die Datenbuchsen im Haus verwendet, so Rogatsch.

SPÖ-Landesgeschäftsführer Martin Appeltauer bezeichnete die internen Ermittlungen der Volkspartei als "Nullergebnis", da die ÖVP weder einen Mitarbeiter ausgeforscht noch nachgewiesen hätte, dass einer ihrer Computer tatsächlich durch einen Hacker missbraucht worden wäre. Deshalb werde jetzt die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Die Postings waren am 1. Oktober 2003 gegen 11.00 Uhr an die Internet-Adressen der SPÖ-Ortsparteien Golling, Wals-Siezenheim, St. Georgen und Elsbethen gegangen. Sie enthielten den Nachsatz: "Schade, dass es keine geilen Bilder von mir gibt." Als Absender wurde die E- Mail-Adresse von Gabi Burgstaller angegeben. (apa)