Von Technikfeind und gläsernem Mensch:
Experten warnen vor Gefahr aus dem WWW

Eine zunehmend digital vernetzte Welt kann mehr Fortschritt, Verständigung und Chancengleichheit bringen, sie birgt aber auch neue Gefahren und kann sogar regelrechten Hass hervorrufen. Zu diesem Ergebnis kommt eine in New York veröffentlichte Studie des US-Instituts Pew, das 742 Experten und Interessenvertreter zu ihrer Vision vom Internet im Jahr 2020 befragte.

58 Prozent der Befragten rechnen damit, dass eine neue gesellschaftliche Gruppe von Technik-Verweigerern in Erscheinung treten wird, die aus ihrer Ablehnung des Fortschritts heraus terroristische Aktionen gegen das Internet planen könnte. Allerdings sehen 35 Prozent der Befragten darin keine Gefahr; sieben Prozent haben keine Meinung dazu.

Prognosen zur Vernetzung
Die Autoren der Studie stellten die Frage in den Mittelpunkt, ob das Internet des Jahres 2020 jeden Winkel der Welt erreichen oder eine Informationswelt mit zwei Geschwindigkeiten schaffen werde, sowie die Frage, ob das Internet die Welt besser oder schlechter machen werde. Eine Mehrheit (56 Prozent) geht davon aus, dass das Internet weltweit verbreitet sein werde. 49 Prozent sehen die zunehmende Transparenz der Daten von Bürgern als negativ an; 46 Prozent sehen dabei keine Probleme.

Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) sehen im Internet eine Möglichkeit, Chancengleicheit zwischen den Menschen zu schaffen und allen über die Staatsgrenzen hinweg Zugang zu Informationen zu bieten. 57 Prozent rechnen mit der zunehmenden Dominanz des Englischen im digitalen Netz; andere gehen von der wachsenden Bedeutung der chinesischen Sprache aus.

Mehr Umsatz, weniger Kontrolle?
Für 56 Prozent der Befragten hat die zunehmende Verbreitung des Internet eine Steigerung der wirtschaftlichen Produktivität zur Folge. Die Gefahr, dass die Menschen angesichts zunehmender Automatisierung ihre Macht über die Technologie verlieren, sieht die Mehrheit der Befragten nicht. Das Institut Pew arbeitete für die Studie mit der Universität Elon im Bundesstaat North Carolina zusammen. (apa/red)