Virgin mit eigenem Online-Music-Store: Abo-Angebot schafft Konkurrenz für iTunes

Der Unterhaltungsriese Virgin, Teil der Virgin Group, hat mit Virgin Digital einen eigenen Online-Music-Store auf Subskriptionsbasis gelauncht. Der Unterschied zu anderen Plattformen ist die Art der Bezahlung. Bei Apple und Microsoft kostet jeder Titel 99 Cent. Um Teil des "Virgin Music Club" zu sein, zahlen Abonnenten 7,99 Dollar monatlich und können unbegrenzt in einer Bibliothek von einer Million Tracks auswählen. Ein Premium-Service soll demnächst gelauncht werden und Tracks zur Verfügung stellen, die dann auf tragbare MP3-Player übertragen werden können. Vor einigen Jahren galt Online-Subskription als die beste Antwort der Musikindustrie auf illegale Downloads. Jetzt scheiden sich die Geister und die Konzerne propagieren jeweils eigene Lösungen.

Die Marktforscher von Jupiter Research schätzen die Zahl derer, die weltweit Online-Musik via Abonnement beziehen, auf 2,1 Mio. Im Gegensatz dazu haben 8,5 Mio. Menschen für einzelne Musicdownloads bezahlt. Zack Zalon von Virgin Digital beschreibt das neue Service als "interessanter" als die Single-Downloads. Das Problem bestehe nur darin, den Konsumenten zu verdeutlichen, warum es sich dabei eigentlich handelt. Aus diesem Grund hat sich Apple auch für Single-Downloads entschieden und Konsumenten haben gezeigt, dass sie dieses Angebot bevorzugen, so ein Unternehmenssprecher gegenüber der New York Times.

Für Online-Services sind Abonnements jedoch profitabler. In der Regel zahlen Online-Stores 65 oder 70 Cent an das Plattenlabel für einen Track, der um 99 Cent verkauft wurde. Bei dem Verkauf via Subskription werden die Einnahmen 50:50 aufgeteilt. Diese Struktur kann sich durchaus zu einem regelrechten Preiskrieg entwickeln und die monatlichen Gebühren generell unter zehn Dollar treiben. Der Konkurrent AOL bietet derzeit Downloads zum Preis von 8,95 Dollar im Monat, also um einen Dollar teurer als Virgin.

Für Virgin steht nach Angaben des Unternehmens der Preis nicht im Vordergrund. Der Unterschied zur Konkurrenz soll durch die gebotenen Inhalte und das Merchandising forciert werden. Ein Fokus soll auf weniger populäre Genres wie Jazz, Blues und klassische Musik gelegt werden. Zusätzlich soll das Feature "Ask the Expert" den Usern die Möglichkeit bieten, mit "altgedienten" Angestellten aus dem Plattenladen via Mail zu sprechen. Diese kommen natürlich direkt aus den konzerneigenen Virgin Megastores. (pte)

Info-Link:
www.virgindigital.com