US-Softwareschmiede Roxio übernimmt Napster

Napster ist endgültig verkauft: Die vor allem für ihre CD-Brennprogramme bekannte amerikanische Softwarefirma Roxio hat das gesamte Geschäftsvermögen der ehemaligen Online-Tauschbörse Napster übernommen, nicht jedoch die Schulden und die noch anhängigen Rechtsstreitigkeiten der einst führenden Plattform. Wie bereits im Vorfeld kolportiert wurde, muss Roxio für Napster rund 5 Mio. Dollar (4,97 Mio. Euro) in bar plus 100.000 Bezugsrechte für Roxio-Aktien hinlegen.

Mit dem Kauf erwirbt Roxio auch die Rechte an der Napster-Technik - einem Peer-to-Peer-Netz mit zentralem Server, der eine Übersicht zu bereitgestellten Daten im Internet bietet und den Zugriff darauf ermöglicht.

Napster ist im Mai diesen Jahres in Konkurs gegangen. Zuletzt hatte Napster noch vergeblich versucht, gemeinsam mit dem deutschen Medienriesen Bertelsmann eine neue Plattform für den Austausch von Musik zu errichten. Auf dem Höhepunkt des Napster-Booms wurde das System von mehr als 60 Millionen Menschen genutzt. Die Übernahme von Napster muss noch vom Konkursgericht gebilligt werden. Unklar bleibt weiterhin, wie Roxio die Napster-Technik in Zukunft nutzen möchte.

Roxio gehört mit rund 400 Mitarbeitern zu den führenden Anbietern von Brenn-Software - bekannt durch das Produkt "Easy CD Creator" - und ist außerdem im Bereich Foto- und Videobearbeitung tätig. Die Gesellschaft verfügt auch über Software zur Wiederherstellung von Systemen nach einem Computer-Crash. Es sind bereits mehr als 100 Millionen Roxio-Softwareprodukte installiert. Die Aktien der Softwarefirma notierten gestern, Montag, zu Börsenschluss an der US-Technologiebörse NASDAQ bei 3,69 Euro je Stück.