Urteil: Tauschbörse Madster muss vom Netz gehen!

Die Plattenindustrie hat wieder einmal zugeschlagen: Mit Madster muß die nächste Online-Tauschbörse den Stecker ziehen und ihre Server vom Internet abklemmen. Damit entschied ein Chicagoer Bundesrichter gemäß den Forderungen der Musikindustrie. Deren US-Verband, die RIAA, hatte dem Madster-Gründer Johnny Deep vorgeworfen, eine Gerichtsverfügung zu missachten, die der Firma den Tausch illegal kopierten Songs verbiete.

Anfang November wurde Madster, ursprünglich unter dem Namen Aimster bekannt, dazu verurteilt, Musik aus dem Repertoire der großen Plattenlabels zu blockieren und nicht mehr zum Tausch anzubieten. Madster-Boss Deep hatte diesen Gerichts-Beschluss, nach der Madster sicherstellen musste, dass von Usern nur lizenzierte Songs über die Tauschbörse in Umlauf gebracht werden, als "nicht praktikabel" bezeichnet.

Gericht stärkt Musikindustrie
Ignoriert Madster den aktuellen Beschluss, seine Server vom Netz zu nehmen, ebenfalls, so könne die RIAA vom Provider der Tauschbörse die Stilllegung derAnschlüsse verlangen. "Ohne eine richterliche Anordnung müsste die Musikindustrie weiterhin schweren Schaden erleiden“, schrieb Richter Marvin J. Aspen in seiner Urteilsbegründung.

In den Fußstapfen von Napster
Madster ist eine der letzten Online-Börsen, die nach dem Napster-Prinzip mit zentralen Servern arbeitet und sich vor Gericht gegen die Auflagen zu wehren versucht, nach der nur lizenzierte Songs getauscht werden dürfen. Zuletzt musste Audiogalaxy klein bei geben und entsprechenden Auflagen nachzukommen -- was das Audiogalaxy-Angebot dramatisch einschränkte: Abgesehen von Titeln weitgehend unbekannter Musiker ist die Börse beinahe ausgestorben.