Überraschend: Globalisierung im Internet lässt auf sich warten

Die Globalisierung im Internet lässt - zumindest was die Homepages von international agierenden Unternehmen betrifft - noch auf sich warten. Laut einer Untersuchung des Hamburger Internetdienstleisters Blue Pier haben 63 Prozent der multinationalen Unternehmen in Europa keine international koordinierte Internetstrategie.

In der Studie "Globalisierung - Lokalisierung 2004" hat Blue Pier die internationalen Webauftritte von insgesamt 200 europaweit bzw. weltweit in 21 Branchen tätigen Unternehmen unter die Lupe genommen.

Nach der Studie betreiben 38 Prozent der Multis nur eine einzige Website für alle Länder. Sie verfügen damit über keine länderspezifischen Auftritte, die neben der Sprache auch länderbezogene Inhalte und Services bieten. Diese "Corporate Sites" bieten oftmals die Inhalte nur in einer Sprache an. Darüber hinaus haben weitere 25 Prozent zwar Auftritte in mehreren Ländern. Diese präsentieren das Unternehmen aber in einem inkonsistenten Corporate Design. "Damit nutzt eine Mehrheit von 63 Prozent die Möglichkeiten der Globalisierung und Lokalisierung nur unzureichend", heißt es in der Studie. Gerade internationale Unternehmen mit einer dezentralen Organisationsstruktur verfügen häufig nur über lokal entwickelte, landesspezifische Internetauftritte.

Dabei verursacht die Vielfalt lokaler Online-Auftritte erhöhte Kosten. Denn anstatt einmalig in ein zentrales Content Management Systems zu investieren, fällt je nach Anzahl der vertretenen Länder für Implementierung und Pflege ein Vielfaches der Kosten an. Die Nutzung eines zentralen Systems sei viel kostengünstiger, schreiben die Studien-Autoren. So koste eine zentral zur Verfügung gestellte Länderseite etwa nur zehn Prozent einer lokalen Neuentwicklung. (pte/red)