Turing-Preis für TCP/IP: Ehrung für die beiden Entwickler des Internet-Protokolls

Die beiden Entwickler von TCP/IP (Transmission Control Protocol / Internet Protocol) wurden mit dem angesehenen Turing-Preis der Association for Computing Machinery (ACM) ausgezeichnet. Vint Cerf und Bob Kahn teilen sich den Preis, der mit 100.000 Dollar (76.599 Euro) dotiert ist. TCP/IP ist der Standard für die paketorientierte Datenübertragung im Internet.

Cerf bezeichnete den Preis in einer E-Mail als Überraschung, da die ACM ihren Turing-Preis bisher vor allem für bahnbrechende Leistungen bei der Software- oder Hardware-Entwicklung vergeben, die Netzwerktechnik aber kaum beachtet habe. Kahn erklärte, der Preis sei eine "wunderbare Anerkennung für die Arbeit, die wir geleistet haben" und die auf der langjährigen Arbeit so vieler anderer beruhe.

Die Entwicklung von TCP/IP begann 1974 mit mit der Zielsetzung, verschiedenartige Netze zur Datenübertragung miteinander zu verbinden. Um die Einbindung der TCP/IP-Protokolle in das ARPANET, den technischen Vorläufer des Internets zu forcieren beauftragte die (D)ARPA die Firma Bolt, Beranek & Newman (BBN) und die University of California at Berkeley zur Integration von TCP/IP in Berkeley UNIX. Dies bildete auch den Grundstein des Erfolges von TCP/IP in der UNIX-Welt. Viele Fachleute sind der Meinung, dass das Internet am 1. Jänner 1983 zu existieren begann, als das ARPANET auf das TCP/IP-Protokoll umgestellt wurde. Mit dieser Umstellung wurden nämlich auch die Begriffe "internet" (mit kleinem "i") für verbundene Netzwerke und "Internet" (mit großem "I") für das Netzwerk aus Netzwerken, die via TCP/IP verbunden werden, eingeführt. (apa/red)