"Totenbücher" des KZ Auschwitz im Internet

Im polnischen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau wurden im II. Weltkrieg mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet. Das Museum der Gedenkstätte macht nun die Namen von rund 69.000 Opfern im Internet zugänglich. Die Datenbank mit den Inhalten der so genannten Totenbücher ist vorerst aber nur in polnischer Sprache zugänglich.

Über eine Suchfunktion können Namen, Geburts- und Wohnort von Häftlingen eingegeben werden. Vorangegangen war jahrelange Arbeit in den Archiven, berichtete Museumssprecher Jaroslaw Mensfelt. Die in insgesamt 46 Bänden aufgeführten Häftlinge der "politischen Abteilung" sind zwischen Juli 1941 und Dezember 1943 ums Leben gekommen.

In den Totenbüchern wurden nur die registrierten Häftlinge verzeichnet. Die Mehrzahl der mindestens 1,1 Millionen in Auschwitz-Birkenau vergasten Häftlinge, sind in den Museumsarchiven nicht namentlich aufgeführt. Die meisten der Opfer waren Juden aus Polen und den von Deutschland besetzten Staaten Europas.

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Das Museum will nach Auswertung der Daten auch andere Archivunterlagen ins Internet stellen, unter anderem die so genannten Zigeunerbücher, die Totenbücher der sowjetischen Kriegsgefangenen und die so genannten Bunkerbücher mit der Auflistung der Häftlinge im Todesblock. Viele Dokumente des Lagerarchivs wurden jedoch in der Endphase des Zweiten Weltkrieges vernichtet, als die Deutschen vor ihrem Rückzug zahlreiche Lagerdokumente zerstörten. (apa/red)

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