Telekom Austria wünscht sich Breitband-Förderung

Österreich ist im dritten Quartal 2002 bei breitbandigen Internetzugängen im EU-Vergleich von einem Stockerplatz auf den vierten Rang abgerutscht. Angesichts dieser Entwicklung fordert die Telekom Austria Förderungen für den weiteren ADSL-Ausbau sowie finanzielle Anreize für Firmen und Private.

Die Telekom Austria stützt sich mit ihren Forderungen auf eine Studie des Marktforschungsinstituts Fessel-GfK. Demnach sind vielen Konsumenten und Unternehmen die Zugangskosten zu der Technologie noch zu hoch.

60% der Haushalte ohne Web-Zugang
12 Prozent der befragten Verbraucher und mehr als ein Drittel aller Klein- und Mittelbetriebe verfügen laut Fessel-GfK-Studie über einen Breitband-Internetzugang. Davon haben 7 Prozent ein Kabel-Modem und 5 Prozent ein ADSL-Modem. Damit liegt Österreich aber noch immer im europäischen Spitzenfeld. Rund 60 Prozent der Privaten hätten zu Hause noch immer keinen Zugang, so Fessel-GfK-Geschäftsführer Rudolf Bretschneider. Zufriedenheit mit schnellen Anbindungen stehe zu hohen Kosten für den einzelnen Haushalt gegenüber.

Förderungen heben Anschaffungsabsicht
"Bis zu 1,8 Mio. Österreicher wollen einen geförderten Anschluss - je jünger, desto häufiger. Die Anschaffungsabsicht verändert sich dramatisch, wenn Förderungen vorhanden wären", betonte Bretschneider. Das größte Kundenpotenzial liege in der Steiermark und Kärnten. Auch 26 Prozent oder 40.000 der befragten Unternehmen würden Investitionen tätigen, wobei in Salzburg, Tirol und Vorarlberg bereits signifikant höhere Breitband-Zugangsquoten aufweisen könnten. Der größte Förderungswunsch laute bei der Hälfte der befragten Konsumenten auf steuerliche Absetzbarkeit des Flatrate-Tarifs, ein Drittel der Unternehmen würde zusätzlich Steuererleichterungen begrüßen.

Hohe Investitionen
Die Telekom Austria bietet laut TA-Technik- und Marketingvorstand Rudolf Fischer heute eine 80-prozentige ADSL-Abdeckung in Österreich. In den vergangenen vier Jahren habe die TA rund 780 Mio. Euro in die Breitband-Plattform investiert worden, allein 240 Mio. Euro im Vorjahr, so Fischer. Da sich weitere Investitionen nicht rechnen würden, das Unternehmen aber eine ADSL-Abdeckung von 90 bis 95 Prozent anstrebe, seien staatliche Förderungen aus betriebswirtschaftlicher Sicht unumgänglich. Nur so könnten die fehlenden 0,6 Millionen peripheren Haushalte mittelfristig abgedeckt werden.

Fischer forderte weiters die Abschaffung der sektorspezifischen Regulierung zu Gunsten eines allgemeinen Wettbewerbsrechts wie in Dänemark. Nur so könne Österreich zu Förderungs-Vorbildern wie Schweden aufschließen oder zumindest seine Position halten, sagte Fischer.