Streams sollen MP3s den Hahn zudrehen:
Musik via Cloud findet zunehmend Anklang

Streams sollen MP3s den Hahn zudrehen:
Musik via Cloud findet zunehmend Anklang

MP3s werden langsam aber sicher irrelevant. Davon ist der Gründer der Musikplattform Spotify, Daniel Ek, fest überzeugt. "Musik muss fließen wie Wasser. Sie muss allgegenwärtig sein. Wir müssen verstehen, dass es nicht mehr um MP3s geht", so Ek in einem Interview mit dem britischen Telegraph. Die MP3 sei heute eine URL. Diese wird verschickt, der Adressat weiß sofort, worum es geht und kann die Musik unter dem Link anhören, argumentiert der Spotify-Gründer.

Für Ek sind CDs inzwischen fast mittelalterlich. Er habe seit zwei Jahren keine CD mehr gekauft, so der Plattformbetreiber. In seiner Vision wird aber auch die MP3-Ära bald vorüber sein und Streams zum bevorzugten Medium beim Musikhören. Zwar liegt es auf der Hand, dass Spotify für das eigene Geschäft argumentiert. Ek weist damit aber auch auf einen allgemeinen Trend hin.

Es wird immer Nutzer geben, die Musik lieber besitzen wollen. Die bequeme Möglichkeit, kostengünstig Musik in der Cloud zu konsumieren, findet aber bei immer mehr Menschen guten Anklang. Vor allem Durchschnittshörer nehmen cloudbasierte Angebote gerne an und kümmern sich weniger um eine umfassende Musiksammlung in ihrem Eigenbesitz.

Expansionskurs
Spotify basiert auf einem sogenannten Freemium-Modell. Diese bringt aber häufig nicht die gewünschten Einnahmen. Daher bemüht sich Spotify mit kürzlich neu vorgestellten Produktpaketen um die Ausweitung der zahlenden Kundschaft. Gleichzeit bleibt die Streamingseite auf Expansionskurs. Nachdem Spotify im Mai in den Niederlanden startete, hat die Plattform auch weiterhin einen US-Launch im Visier. Dieser soll laut Ek noch in diesem Jahr vollzogen werden. (pte/red)