Spam-Filter machen Newsletter-Anbietern Sorgen

Die wachsende Verbreitung von Spam-Filtern treibt Newsletter-Anbietern zunehmend die Sorgenfalten auf die Stirn. So ist in Australien der E-Mail-Dienst crikey.com, der rund 20.000 Abonnenten beliefert, den diesbezüglichen Vorsichtsmaßnahmen des ISP BigPond zum Opfer gefallen. Manche Crikey.com-Abonnenten erhielten einige Zeit lange keine News mehr, da der Spamfilter des ISP diese als Junk-Mails ausfilterte, berichtet AustralianIT. Diese Tatsache dürfte auch hier zu Lande in der nächsten Zeit einigen Newsletter-Versendern zum Problem werden.

Nach einer Schätzung des australischen Marketing eServices, das Nachrichten von Anbietern wie News Limited, Qantas und der National Australia Bank verbreitet, werden derzeit lediglich weniger als ein halbes Prozent der Messages von Spam-Filtern abgelehnt. Diese Rate dürfte aber in Zukunft beträchtlich höher werden.

"In den nächsten Jahren werden massenweise Spam-Filter verkauft werden - darunter werden auch die Anbieter von Newslettern leiden", erklärt Ernst Krippl vom Wiener Security-Spezialisten Ikarus Software. Die Wurzel des "Verwechslungs-Übels" liegt darin, dass Newsletter-Versender und Spammer dieselben oder ähnliche Techniken anwenden. Dadurch können Spam-Filter häufig nicht zwischen erlaubten News und unerwünschten Junk-Mails unterscheiden.

"White List" statt "Junk-Mail"
Der australische Anbieter, der dem Spam-Filter von BigPond zum Opfer fiel, wurde erst durch zahlreiche Reklamationen von Abonnenten auf den Missstand aufmerksam. Es dauerte dann eine ganze Woche, um den Grund für das Problem zu eruieren. Die Kunden kamen in der Folge wieder zu ihren News, als sie den Service beim Provider auf eine so genannte "white list" setzen ließen. Laut Krippl ist dies eine Möglichkeit für legale Newsletter-Anbieter, um ihre Abonnenten trotz Spam-Filter zu erreichen.

ISPs fühlen sich überfordert
Auf eine zweite Methode setzen große Marketer wie DoubleClick. Sie suchen den direkten Kontakt mit den ISPs, um zu erreichen, dass ihre Messages nicht als Spam klassifiziert werden. "Wir informieren die ISPs, wo unsere Kunden sind, und dass sie von selbst dem Bezug von E-Mails zugestimmt haben", sagt Stephen Dolan, bei DoubleClick zuständig für Australien und Neuseeland.

Diese direkte Kontakt-Aufnahme stößt freilich nicht immer auf Gegenliebe seitens der Provider: "Wenn man ein ISP ist, will man sich nicht unbedingt mit 200 Unternehmen herumschlagen müssen, die ihre E-Mails durchschleusen wollen", meint Anthony Cross, technischer Direktor bei Marketing eServices. Darüber hinaus stehen die Newsletter-Versender vor einer neuen Herausforderung: "Mit den E-Mail-Filtern im Outlook 2003 kommt ein großes Problem auf uns zu", erklärt Cross. (pte/red)