Spam jetzt auch zum "Anhören" online:
Schlechte Qualität entlarvt Schleichwerbung

Spammer haben jetzt erstmals massenhaft Audiodateien im MP3-Format verschickt. In den unverlangten E-Mail-Botschaften wirbt eine Stimme für die Aktie eines bestimmten Unternehmens. Mit dem Audio-Spam versuchen die Urheber, den Kurs von Aktien in die Höhe zu treiben, um diese dann mit Gewinn verkaufen zu können. Das IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky Lab erklärte nach einer ersten Untersuchung der MP3-Mails, dass sich diese Form des Spams wohl nicht durchsetzen werde.

In den MP3-Dateien, die eine Dauer von 25 bis 33 Sekunden haben, spricht eine verzerrte Frauenstimme. Um die Dateigröße niedrig zu halten, verwendeten die Versender Audio-Aufzeichnungen von sehr schlechter Qualität, erklärte Kaspersky Lab. Deshalb sei die Botschaft selbst bei hoher Lautstärke kaum zu verstehen. Zudem veränderten die Absender die Aufzeichnung in jeder E-Mail ein wenig, um Spam-Filter zu umgehen, wodurch die Qualität weiter verschlechtert wurde.

Der Ton macht die Musik
Das Auftauchen von MP3-Spam wurde von den Experten seit geraumer Zeit erwartet. Die schlechte Tonqualität werde aber dazu führen, "dass sich die Nutzer diese Botschaften nicht anhören", erklärte Andrey Nikishkin von Kaspersky Lab. "Wir denken, dass MP3-Spamversand sich ab und zu wiederholen, jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf die Spam-Statistik haben wird."

Nur der Name ist Programm
Wie das Sicherheitsunternehmern MessageLabs mitteilte, sollen Nutzer mit Dateinamen bekannter Interpreten wie elvis.mp3, britney.mp3 oder beatles.mp3 neugierig gemacht werden. Mehrere Anzeichen deuteten darauf hin, dass die Aktien-Spams von der gleichen Gruppe verschickt werden, die kürzlich für großangelegte PDF-Spam-Aktivitäten verantwortlich war, erklärte MessageLabs. (apa/red)