"Sobig.F": Jetzt breitet sich Wurm in China aus

Der neue Computerwurm "Sobig.F" hat in Millionen schlecht geschützter Computer in China eine leichte Beute gefunden. Bis zu 30 Prozent der 68 Millionen Internet-Nutzer in der Volksrepublik seien von dem zerstörerischen Computerwurm betroffen, sagte eine Sprecherin des chinesischen Softwareproduzenten Beijing Rising Technology am Samstag in Peking.

Das auf Virenschutzprogramme spezialisierte Unternehmen habe in den vergangenen Tagen einen beispiellosen Ansturm von Kunden erlebt, deren Rechner von dem Wurm beschädigt worden seien. Ein Experte des Ministeriums für Öffentliche Ordnung bezeichnete die Lage als "sehr ernst".

Der Computerwurm verbreite sich rasant, weil Antivirusprogramme auf chinesischen Computern die Ausnahme seien. Ein Expertenteam des Ministeriums sei das gesamte Wochenende im Einsatz, um den Schaden einzudämmen.

"Sobig.F" sorgt für erhebliche Belastungen beim Email-Verkehr. Der durch infizierte Emails übertragene Wurm öffnet auf den befallenen Rechnern Ports zum Internet, installiert einen eigenen Mailserver und sendet parallel unablässig verseuchte E-Mails an Empfänger aus dem Adressbuch, ohne dass der Nutzer davon etwas bemerkt. Gefährdet sind laut Warnhinweisen von Herstellern alle Microsoft- Betriebssystemversionen von Windows 95 bis zum aktuellen Windows XP.

"Sobig.F"-Verseuchung nimmt aber ab
Außerhalb Chinas scheint aber der Angriff durch "Sobig.F" erst einmal überstanden. Experten konnten wichtige Rechner, über die der Angriff koordiniert wurde, identifizieren und eindämmen. "Sobig.F" könnte zwar auch am Sonntag noch einmal aktiv werden. Experten halten die Gefahren aber für eher gering. Am Samstag wurden Rechner, die mit dem Virus verseucht sind, sobald ein Browser geöffent wurde automatisch zu einer Pornoseite weitergeleitet. (apa/red)