Sind Facebook & Co. gesundheitsschädlich?
Studie ortet Isolation bei starkem Gebrauch

Websites wie Facebook, die eigentlich Menschen verbinden sollten, könnten in Wirklichkeit die Isolation fördern, behauptet eine Studie im Fachmagazin Biologist. Wenn das Internet dazu führe, dass Kontakte im realen Leben wegfallen, habe das negative Folgen für den Menschen, denn persönliche Interaktion erfülle auch wichtige biologische Zwecke, so der Grundtenor.

Studienautor Aric Sigman von Institute of Biology meint, dass der Verlust des reellen Networking zu gesundheitlichen Problemen bis hin zu Krebs, Schlaganfällen, Herzerkrankungen und Demenz führen könne. Es gebe Hinweise darauf, dass gestörte Kommunikation das Immunsystem störe und es negative Auswirkungen auf die geistigen Leistungen gebe. Für Sigman sind die sozialen Internetseiten ein Mitgrund für die zunehmende Isolierung der Menschen.

"Hier wedelt der Schwanz mit dem Hund"
"Soziale Networking-Seiten im Internet haben die meisten Zuwächse, besonders unter Kindern," meint hingegen Studienautor Sigman. Solche Seiten sollten eigentlich dazu da sein, um unser soziales Leben noch weiter auszugestalten, aber wir finden dass das anders ist. Hier wedelt der Schwanz mit dem Hund. Das sind nämlich keine Werkzeuge, die verstärken, sondern ersetzen." In einer Untersuchung hat der Forscher festgestellt, dass die Stundenanzahl von reellen sozialen Kontakten seit 1987 dramatisch zurückgegangen ist. "Wenn wir mit Menschen real und echt sind, dann passieren andere Dinge, als beim Schreiben von E-Mails." Vieles davon sei bisher nicht genügend erforscht argumentiert Sigman. "Die elektronischen Medien unterminieren die sozialen Fähigkeiten und auch jene, die Körpersprache des Gegenübers zu verstehen." (pte/red)