Schlechtes Vorbild: Lehrer sitzt wegen Musikpiraterie auf der Anklagebank!

Ein 57-jähriger Realschullehrer aus dem Raum Stuttgart, der 2.000 Musiktitel in einer Tauschbörse illegal angeboten hatte, muss 10.000 Euro zur Deckung der Verfahrenskosten zuzüglich dem Schadenersatz zahlen, berichtet der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft. Das Strafverfahren steht kurz vor dem Abschluss und dürfte in dem genannten Vergleich enden, die Höhe einer möglichen Strafe ist noch nicht absehbar. Außerdem muss der Beamte mit einem Disziplinarverfahren rechnen, da er mit dem Bruch des Urheberrechtsgesetzes gegen seine Treupflicht verstoßen hat.

Anfang Mai hatte die Polizei eine Hausdurchsuchung bei dem Lehrer durchgeführt, gemeinsam mit sachverständigen Ermittlern der Hamburger proMedia GmbH. Dabei wurden zwei Computer beschlagnahmt. Es wurden nur 20 CD-Alben gefunden, was nahe legt, dass er mehr als 1.000 Titel, die er selbst illegal anbot, schon aus illegalen Quellen heruntergeladen hatte.

"Es ist ein starkes Stück, dass ein Lehrer solche Taten begeht. Anstatt den Schülern ein positives Vorbild zu geben, verstößt er selbst vielfach gegen geltendes Recht und betrügt Künstler und Rechteinhaber um ihre Vergütungen. Gerade ein Lehrer sollte den Wert der Kreativität schätzen und ihn auch seinen Schülern vermitteln", kommentiert Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonverbände, den Fall. Offenbar macht sich das systematische Vorgehen der Musikindustrie langsam bezahlt. Erst am 15. Juni hatte der Phonoverband die Beschlagnahme eines Servers mit 60.000 Musiktiteln gemeldet. (pte/red)