Rekord-Schlüssel von Forschern geknackt:
Höhere Codierung für Kreditkarten ratsam

Rekord-Schlüssel von Forschern geknackt:
Höhere Codierung für Kreditkarten ratsam

Die heute gebräuchlichen Schlüssel zur Sicherung etwa von Kreditkartennummern im Internet könnten nach Erkenntnissen von Forschern schon in einigen Jahren unsicher werden. Ein internationales Team hat jetzt einen 768 Bit langen Schlüssel geknackt. Das sei eine Zahl mit 232 Stellen und damit Weltrekord, teilte die Universität Bonn mit.

Damit sind die Forscher dem aktuell gängigen Schlüssel von 1.024 Bit schon ein Stück näher gekommen. Die Forscher nutzten ein Computernetzwerk. Auf einem herkömmlichen PC hätte das Knacken dieses Schlüssels nach ihren Angaben rund 2.000 Jahre gedauert.
Viele Verfahren zur Verschlüsselung sensibler Daten beruhen darauf, dass es äußerst schwierig ist, große Zahlen in ihre Primfaktoren zu zerlegen. Primfaktoren sind diejenigen Primzahlen, die multipliziert die gesuchte Zahl ergeben. So hat etwa die Zahl 21 die Primfaktoren 3 und 7 (3 mal 7 gleich 21).

Wechsel auf 2.048 Bit ratsam
"Die Zerlegung eines 1.024-Bit-Schlüssels wäre um drei Größenordnungen schwieriger als das jetzt abgeschlossene Projekt", sagte Prof. Jens Franke vom Institut für Mathematik der Universität Bonn. Dennoch werde der erste 1.024-Bit-Schlüssel vermutlich noch vor Ende des Jahrzehnts geknackt. Gestützt wird diese Einschätzung durch die bisherigen Rekorde: 1999 fiel RSA-512, sechs Jahre später RSA-663 und nun RSA-768. Um weiterhin eine verlässliche Sicherung zu gewährleisten, empfehlen Experten bereits, nach Ende dieses Jahres keine 1.024-Bit-Schlüssel mehr zu verwenden, sondern zu 2.048-Bit-Schlüsseln überzugehen. (apa/red)