"Prince" zum Downloaden: Popstar eröffnet eigenen Online-Musikshop

Popstar Prince kapselt sich von der Musikindustrie ab: Der exzentrische Künstler hat einen eigenen Online-Musikshop gestartet, der seine Musik zum Download anbietet. Auf diesem Weg versucht er seine Unabhängigkeit zu vergrößern, wie die New York Times (NYT) berichtet. Zum Auftakt seiner "Musicology"-Tour sehen Branchenkenner darin durchaus eine Möglichkeit Geld zu verdienen.

"Wir wollen vor allem den Traffic für den Club ankurbeln", gibt Prince-Anwalt und Geschäftspartner L. Londell McMillan offen zu. Die im New Power Generation (NPG) Music Club angebotene Musik wird nur dort zu haben sein. Allerdings werden nur Songs verkauft für die Prince alle Rechte hält, was auf seine bekanntesten Alben "1999", "Purple Rain" und "Sign 'O' the Times" nicht zutrifft. Sie gehören Warner Music und sind via Online-Shops wie Napster, iTunes und Rhapsody zu haben. Ein Album wird im NPG Music Club 9,99 Dollar, ein Song 99 US-Cent kosten. Für Clubmitglieder ist der Song schon für 77 US-Cent zu haben, die lebenslange Mitgliedschaft für 25 Dollar. Darüber hinaus bietet der Club auch Live-Material, frühzeitige Kartenreservierung und andere Vorteile eines Fanclubs.

Auch Bands wie Metallica oder Pearl Jam haben bereits eigene Download-Shops eingerichtet. Im Gegensatz zu Prince bieten sie aber dort vor allem Live-Musik an. Die Studiosongs sind nicht exklusiv und auch in anderen Shops zu haben. Josh Bernoff vom Marktforscher Forrester Research erläutert der NYT, dass Prince mit diesem Ansatz durchaus Geld verdienen kann. Zwar werde er im eigenen Shop deutlich weniger Songs verkaufen als via bekannte Adressen wie eben iTunes oder Napster. Allerdings bekommt der Künstler dort nur einen Teil der 65 bis 70 US-Cent, die an die Musiklabels gehen. Bernoff meint daher, Prince könnte zwar nur die Hälfte an Songs verkaufen, aber trotzdem mehr damit verdienen.

Einen weiteren innovativen Weg schlägt Prince bei seiner aktuellen Live-Tour ein. Das in Los Angeles stattfindende Konzert wird per Simulcast-Übertragung in zahlreichen US-Kinos gezeigt. Der Eintritt kostet 15 Dollar und beinhaltet auch seine aktuelle CD "Musicology".

Prince verbindet eine lange Hassliebe mit der Musikindustrie, die er einmal als moderne Form der Sklaverei bezeichnet hat. 1996 brach er mit seinem Label Warner Music und veröffentlichte seine Alben eine zeitlang als namenloser Künstler ("Symbol") oder "The Artist formerly known als Prince". (pte/red)

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