Preis-Debatte um .at-Internetadressen in Österreich

Die in der Vorwoche durch eine Kritik des Internetanbieters domainfactory an teuren österreichischen Internetadressen ausgelöste Preis-Debatte dauert an. Mit "nachweislich falschen Behauptungen" versuche die österreichische Domainvergabestelle nic.at die Preisunterschiede zwischen .at-Domains und anderen europäischen Länderdomains herunter zu spielen, so domainfactory-Geschäftsführer Oliver Marburg.

Richard Wein, Geschäftsführer der österreichischen Domainvergabestelle nic.at, und der Vorstand der Internet Privatstiftung Austria, Michael Haberler, behaupten laut Marburg, in der Studie würden österreichische Privatkundentarife mit deutschen Großkundentarifen verglichen. "Das ist nachweislich falsch", ärgert sich der domainfactory-Geschäftsführer und präsentierte "Fakten statt Polemik": Webhoster in Deutschland zahlten an die deutsche Vergabestelle DENIC pro .de-Domain rund fünf Euro im ersten und rund drei Euro im zweiten Jahr, unabhängig von der Abnahmemenge. Bei der österreichischen Vergabestelle nic.at machten die Preise 60 Euro für kleine Provider aus und reduzierten sich auf 30 Euro für Großabnehmer.

Preise könnten um 1/3 gesenkt werden
Die DENIC kassiere von den Mitgliedern zwar eine Jahresgebühr, refundiere dafür am Jahresende aber die Gewinne an die Mitglieder. Diese Ausschüttung übersteige in den meisten Fällen die Jahresgebühr deutlich. In Österreich mache der Gewinn von nic.at rund ein Drittel des Umsatzes aus. Gewinnausschüttungen gingen an die ISPA und die Universität Wien sowie in Projektförderungen. Die Preise für
.at-Domains könnten also sofort um ein Drittel gesenkt werden, fordert Marburg. (apa/red)