Phishing-Attacken jetzt auch in Europa: Geheimnummer und TANs wurden abgefragt

Phishing wird jetzt auch in Europa vermehrt zum Problem. Kunden von Deutscher Bank und Postbanl sind Ziel einer Attacke von Internetbetrügern geworden. Zahlreiche Kunden bekamen E-Mails im Erscheinungsbild der Geldinstitute, in denen sie vor Betrügereien im Netz gewarnt und zugleich aufgefordert wurden, bestimmte Internetadressen anzusteuern.

Auf diese Weise sollten die Kunden demnach unter den Web-Adressen http://postbanks.info oder http://deutsche-bnk.info auf gefälschte Seiten gelockt werden, die den echten Seiten zum Verwechseln ähnlich gesehen hätten. Dort seien die Kunden zur Eingabe vertraulicher Daten aufgefordert worden.

Auf den gefälschten Seiten wurde laut "FAZ" neben der persönlichen Geheimnummer gleich noch eine so genannte Transaktionsnummer (TAN) abgefragt, womit dann die Konten gutgläubiger Kunden abgeräumt werden könnten. Für die Postbank sei es bereits die zweite Netzattacke innerhalb weniger Wochen, berichteten beide Zeitungen. Auf ihrer Startseite warnt die Postbank ihre Kunden vor den betrügerischen E-Mails und gibt Hinweise, wie die Fälschungen zu erkennen seien. Inzwischen hätten überdies beide betroffenen Institute die entsprechenden Internetseiten schließen lassen und die Ermittlungsbehörden eingeschaltet. Ohne Mithilfe und Vorsicht der Kunden sind solche Betrügereien aber nach Angaben beider Banken kaum abzuwehren.

Phishing schwappt nach Europa über
Das so genannte Phishing, ein aus den Worten "Password" und "Fishing" zusammengesetzter Begriff, schwappt damit zunehmend aus den USA nach Deutschland über. Dabei fordern Internetbetrüger Netznutzer per Email auf, ihre persönlichen Daten, Passwörter, Kartendaten und die Geheimzahl anzugeben. Der Trick: die E-Mail sieht aus, als komme sie von einer Bank oder einem anderen, als vertrauenswürdig eingestuften Absender. Häufig werden inzwischen auch ganze Internetseiten von Banken oder auch Internetprovidern gefälscht, um an Passwörter und andere sensible Daten heranzukommen.

Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Gartner wurden in den USA während der vergangenen zwölf Monate fast zwei Millionen Menschen Opfer von Phishing-Attacken; die daraus entstandenen Schäden summierten sich auf rund 1,2 Mrd. Dollar (928 Mio. Euro). (apa/red)