Peinliche Datenpanne bei Drogerie-Kette Schlecker: Kundendaten waren im Internet

Peinliche Datenpanne bei Drogerie-Kette Schlecker: Kundendaten waren im Internet

Kundendaten der deutschen Drogeriemarktkette Schlecker sind nach einem Datenleck im Internet zugänglich gewesen. 150.000 Online-Kunden waren betroffen. Hochsensible Informationen wie Kontonummern oder Passwörter seien durch die Panne jedoch nicht öffentlich geworden. Auch Daten von Österreichern waren einsehbar, bestätigte Schlecker. Das Datenleck sei bei einem externen Dienstleister entstanden.

Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, dass 150.000 Datensätze von Schlecker-Online-Kunden mit Vor- und Nachnamen, Adresse, Geschlecht, E-Mail-Adresse und Kunden-Profil sowie 7,1 Millionen E-Mail-Adressen von Newsletter-Kunden der Drogerie-Firma abrufbar gewesen seien. Das Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Ehingen erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Der illegale Zugriff auf die Daten sei offenbar durch einen "internen Angriff" möglich geworden, erklärte Schlecker.

Der Mainzer Internet-Unternehmer Tobias Huch, der das Datenleck über "Bild.de" öffentlich machte, sagte hingegen, die Informationen seien für technisch Versierte offen erreichbar gewesen. "Wir haben nichts gehackt, wir haben nicht gegen das Gesetz verstoßen", sagte Huch der Nachrichtenagentur dpa. Er habe am Donnerstag etwa fünf Minuten gebraucht, um an die Daten zu kommen.

Huch räumte ein, dass gewöhnliche Computernutzer kaum auf die Schwachstelle gestoßen wären. Er habe neben "Bild.de" umgehend die Behörden informiert - das Unternehmen allerdings nicht.

Die Drogeriekette betonte, das Datenleck sei nicht direkt im Schlecker-Onlineshop aufgetreten, sondern bei einem externen Dienstleister. Nach ersten Erkenntnissen habe es vermutlich nur wenige unbefugte Zugriffe auf die von Schlecker gesammelten Informationen über ihre Online-Kunden gegeben, hieß es.

(apa/red)