NEWS - Selbst Kinder werden abgezockt:
Web-Betrug macht auch vor Kids nicht Halt

Der Betrug im Internet nimmt zu. Das belegt die Statistik des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation (ÖIAT), die einen eigenen Internetombudsmann-Dienst betreibt. Alleine im Vorjahr verzeichnete die Stelle 4.700 Beschwerden im Zusammenhang mit Betrug im Netz. Für heuer prognostizieren die Experten des Instituts sogar eine Verdoppelung der Beschwerden.

Der Grund: Immer mehr Betrüger eröffnen Schein-Websites, mit denen sie versuchen, auf zwielichtige und bisweilen kriminelle Weise vor allem Jugendlichen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das Angebot reicht dabei von Gratis-SMS-Diensten über den kostenlosen Versand von Internet-Postkarten bis hin zu Tests, die die Alkoholabhängigkeit oder den allgemeinen Gesundheitszustand der Internetnutzer analysieren sollen.

Politiker fordern gesetzliche Regelungen
Freilich nur im Kleingedruckten steht dann zu lesen, dass der Gratisdienst nach einer kurzen Frist in einen bindenden und kostenpflichtigen Vertrag übergeht - mit Kosten von bis zu hundert Euro pro Jahr. Zahlen die Jugendlichen nicht, so wird das Einschreiten eines Inkassobüros ebenso angedroht wie gerichtliche Verfahren. Der steigende Nepp im Internet hat nun auch die Politik auf den Plan gerufen.

SP-Konsumentenschutzminister Erwin Buchinger fordert gesetzliche Regelungen, die es ermöglichen, die unrechtmäßig erhaltenen Gewinne der Firmen abzuschöpfen. Buchinger verlangt des Weiteren EU-weite Regelungen gegen irreführende Gestaltung von Websites. "Für Firmen, die Hunderte von Konsumenten schädigen, kann niemand Verständnis haben", so Buchinger.

(NEWS 23/07)