Neues aus der Softwareschmiede: PeerCache folgt KaZaA

Der schwedische KaZaA-Mitgründer Niklas Zennstrom hat eine neue File-Sharing-Software entwickelt. PeerCache erlaubt es ISP-Usern, Musik-Files vom ISP direkt herunterzuladen, anstatt über das Internet von der Festplatte anderer User. Zennstrom bietet sein neues Produkt bereits Internet-Service-Providern an.

"PeerCache wird die File-Sharing-Kosten für Internet-Service-Provider reduzieren", so Ben Edelman, Partner bei Harvard Law Schools Berkman Center for Internet & Society. "Und es steigert die Download-Geschwindigkeit für User, was mehr Usern einen Anreiz gibt, den Service nutzen", erklärt Edelman weiter.

Zennstrom hat bereits drei zahlende Internet-Provider als Kunden, darunter Wanadoo Netherlands, eine Tochtergesellschaft der France Telekom. Über die anderen beiden Kunden gibt Zennstrom keine Auskunft

Expertenmeinungen zufolge bedrohe Zennstroms neue Software die Musikindustrie, die bereits durch KaZaA und ähnliche Dienste einen großen Schaden erlitten hat. In den vergangenen zwei Jahren hat das File-Sharing Plattenlabels sieben Mrd. Dollar gekostet.

PeerCache in Europa und USA legal
Der Verband der Musikindustrie International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) stellt bereits Nachforschungen an, ob es gegen den PeerCache-Hersteller Joltid oder jene ISPs, die die neue Technologie nutzen, Klage erheben wird. Zennstrom beharrt jedoch darauf, dass die PeerCache-Technologie, die in diesem Sommer freigegeben wurde, in den USA und in Europa legal sei.

Zennstrom wurde bereits vergangenes Jahr von der IFPI verklagt, woraufhin der Schwede die KaZaA-Software und -Website verkaufte. KaZaA wurde insgesamt 270 Mio. Mal weltweit aus dem Internet heruntergeladen, fünfmal so oft wie Napster. Reich wurde Zennstrom dadurch jedoch nicht. (pte/red)

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