Neues Kapitel in der Domain-Betrügerei:
Dubiose Firma spielt mit User-Unwissenheit

So mancher Domainbesitzer hat in den vergangenen Wochen E-Mails des belgischen Unternehmens Domain Renewal SA in seinem Postfach gefunden. In der elektronischen Post werden die Empfänger darauf aufmerksam gemacht, dass ihre registrierte Domain bald ausläuft und sie sich um eine Verlängerung bemühen müssten. Nach Anklicken eines entsprechenden Links wird ein Angebot unterbreitet: Satte 69 Dollar kostet die Inanspruchnahme des Angebots - ein Vielfaches der sonst marktüblichen Kosten.

"Diese Betrugsschiene ist nicht ganz neu und taucht von Zeit zu Zeit wieder auf", sagt Richard Wein, Geschäftsführer der österreichischen Domainverwaltung nic.at. Sie richtet sich an Besitzer von generischen Top Level Domains (gTLD), da diese ein Ablaufdatum haben. "Diese müssen aktiv verlängert werden, bei Nichtbezahlung laufen diese sonst automatisch aus", weiß Wein. Anders verhält es sich bei den country-code TLDs (wie .at, .de oder .ch). "Diese müssen aktiv gekündigt werden und werden nicht automatisch gelöscht", so Wein.

Domain-Besitzer unter Druck gesetzt
Firmen wie Domain Renewal durchforsten die Whois-Datenbanken, um an die entsprechenden Informationen zu gelangen. Die E-Mails enthalten die URL der betroffenen Internetadresse sowie einen Link, mit dem man die Adresse sofort verlängern kann. Sobald der Betrag bezahlt sei, gelte die Adresse als verlängert, verspricht Domain Renewal. Logos von bekannten Unternehmen wie Oracle, Cisco und Microsoft auf der Homepage von Domain Renewal sollen den Eindruck verstärken, dass es sich um ein seriöses Unternehmen handelt. Zudem ist die Webseite in vier Sprachen ausgeführt. Durch bedrohlich klingende Hinweise wie "Ihre Domain kann verschwinden" oder "Domainverlust bei Erreichen des Ablaufdatums" soll der User zum Handeln gedrängt werden. (pte/red)