Neuer Wurm attackiert das Internet: MyDoom tarnt sich als Hacker-Warnung!

Ein so genannter Internetwurm hat Experten zufolge die Funktion von Internet-Suchmaschinenen beeinträchtigt. Die jüngste Variante des Computerwurms MyDoom hat sich am Montag auf vier große Internet-Suchmaschinen gestürzt und deren Betrieb vorübergehend verlangsamt. Tausende mit dem Virus MyDoom-O befallene Rechner starteten gleichzeitig automatische Anfragen nach E-Mail-Adressen, an die der Wurm verschickt werden solle. Der Virus trat am selben Tag auf, an dem die Betreiber von Google die Preisspanne für die Ausgabe der 24,6 Millionen Aktien bekannt gaben.

MyDoom-O richtete sich gegen Google, Yahoo, AltaVista und Lycos. Die Betreiber griffen zwar bald zu Gegenmaßnahmen, die Anfragen normaler Nutzer wurden aber zumindest kurzzeitig langsamer bearbeitet. MyDoom-O ist eine Variante des Wurms, der schon Ende Jänner Millionen Rechner infizierte. Das Schadprogramm steckt jetzt in einem Dateianhang einer seriös wirkenden E-Mail, die vorgibt, entweder vom persönlichen Internet-Service-Anbieter oder vom Support-Team des jeweiligen Unternehmens zu sein, wie die Virenexperten der Sicherheitsfirma Sophos erklärten. Der E-Mail-Text behauptet dann auch noch, dass der eigene Rechner von Hackern missbraucht würde, um Spam zu verschicken.

Der Technische Direktor von Sophos, Gernot Hacker, rät Anwendern, Ruhe zu bewahren und sicherzustellen, dass ihre Antiviren-Software auf dem neuesten Stand ist und dass sie keinen unbekannten, unangeforderten E-Mail-Anhang öffnen.

MyDoom ist zwar nicht besonders verbreitet, aber anders als die früheren Varianten speist er alle auf dem Computer gefundenen Domain-Namen in Suchmaschinen ein, um weitere E-Mail-Adressen ausfindig zu machen. Der Virus macht sich damit ein Verfahren zu Nutze, das bislang vor allem von Versendern unerwünschter E-Mail-Werbung (Spam) angewandt wurde. Und wie viele Würmer öffnet er auf dem befallenen Rechner eine Hintertür, die für spätere Angriffe genutzt werden könnte. (apa/red)