Neuer Trend: Bereits Flashmob #5 in Wien!

Der Trend setzt sich fort! Montagabend wurde bereits der nächste Flashmob in Wien zelebriert. Als Treffpunkt wurde der Wiener Westbahnhof, beim Aufgang der U-Bahnen U3 und U6, zwischen einem Drogeriemarkt (pinkfarben) und der Postfiliale genannt. Von 18:20 Uhr bis 18:22 Uhr liefen rund 100 Teilnehmer wie Ameisen auf der oberen Plattform der Abfahrtshalle herum. Wie aufgefordert hielten sie die Hände wie Scheuklappen am Gesicht. Der Pfeifton einer Trillerpfeife beendete die Aktion. Die Organisatorin, die unter dem Pseudonym SusiYin auftritt zeigte sich mit dem Ablauf der Aktion sehr zufrieden.

"Von den 180 vorbereiteten Flyern, gingen 170 weg - wie die warmen Semmeln", betont die Organisatorin ganz aufgeregt. Rund 100 Personen nahmen schließlich am Flashmob teil und ließen zig verstörte Passanten zurück.

"Flashmobber sind keine Mitläufertypen"
SusiYin sieht in den Teilnehmern an den Flashmobs keine Mitläufertypen, "sondern Leute, die einfach Spaß haben wollen und gegen die Stumpfe Anonymität der Wiener auftreten wollen". Grundsätzlich geht sie davon aus, dass die Wiener Mob-Kultur um einiges gelassener sei, als bspw. die deutsche.

Flashmob #6 am 21. August
Für den 21. August ist bereits der nächste Flashmob geplant. Alle interessierten Flash-Mobber sollen sich laut dem Organisator ( Mr. X ) um 19 Uhr an der Ecke Mariahilferstraße und Rahlgasse (Stiegen) einfinden. Eine Papier-Einkaufstüte ist mitzubringen. Die Aktion soll insgesamt 30 Minuten dauern.

Flashmob #4
Am 6. August fand in Wien der vierte Flashmob statt. Im Gänsemarsch zwischen dem Starbucks Coffeeshop und dem Hintereingang des Hotel Sacher wurde für rund eine Minute lang die Kärntnerstraße blockiert. Danach hockelten sich die rund 60 Teilnehmer auf den Boden und riefen und schrieen "Nein, nein, nein". Nach 1 1/2 Minuten war der Spuk wieder vorbei. Passanten blieben ratlos zurück.

Die beiden Hauptorganisatoren, die unter den Pseudonymen Herta-Erna von Friedhelmien und egonSCHIELE auftreten, zeigten sich mit der Aktion zufrieden und waren von der hohen Teilnehmerzahl eher überrascht.

Ihr Flashmob-Engagement begründen sie mit Spaß an der Sache, auch wenn manche andere die Aktionen als "kindisch" und "unreif" abtun würden. Sie wären "lieber zu lange kindisch, als zu früh erwachsen", ließen sie verlautbaren.

Flashmobs in Wien
Der aus New York stammende und auf Europa überschwappende Hype rund um spontan organisierte Versammlungen gerät in der Bundeshauptstadt zum regelrechten Trend und begeistert von Mal zu Mal mehr Menschen.

Innerhalb kürzester Zeit fand sich in Wien eine Flash-Mob-Community zusammen. Als virtueller Treff- und Diskussionspunkt kann flashmob.twoday.net angesehen werden. Eine Website, die sich mit dem Phänomen Flash-Mob beschäftigt und über zahlreiche Veranstaltungen in ganz Europa berichtet. Wie Mr. X, einer der ersten österreichischen Organisatoren betont, besteht die Community aus keinem speziellen Publikum: "Alles soll möglichst breit angelegt sein, idealerweise vom Schüler bis zum Pensionisten." Erst durch ein breit gefächertes Publikum ist es möglich aus dem Hype einen langanhaltenden Trend zu kreieren.

Nachahmungstäter
Die Gefahr, dass durch eine laufend wachsende Community die Zahl von "Nachahmungs-Tätern" steigt und der Hype durch eine Übersättigung ein Ende findet, sieht Mr. X allerdings nicht: "In der Community tritt jeder mit einem bestimmten Pseudonym auf. Wenn eine Person einen Flash-Mob organisiert und der ist nicht originell oder gar fad, dann wird zu seinem nächsten einfach keiner mehr hingehen. In der Community spricht sich soetwas schnell herum. Man muss sich erst einen Namen machen, der Qualität verspricht. Der Hype reguliert sich sozusagen selbst."

"Es gibt keine Chefs"
Die Möglichkeit, dass jeder einen Flash-Mob organisieren kann, ist laut Mr. X auch der Grund, wieso dieser Hype so großen Zuspruch findet. Eine Nutzung von Flash-Mobs für politische oder kommerzielle Zwecke ist für Mr. X allerdings nicht denkbar. Damit widerspricht er dezidiert der Meinungsforscherin Helene Karmasin, die dies in einem ORF-Interview behauptete: "Sobald solche Versammlungen politisch oder kommerziell verwertet werden sind Flash-Mobs tot." (Mr. X)

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