Neuer Netzfilter trifft zu 99 Prozent genau: Wissenschaftler entwickeln Pornofilter

Australische Wissenschaftler haben eine neue Filter-Methode entwickelt, die Web-Pornos mit bis zu 100 Prozent Treffergenauigkeit ausfiltern soll. Wie das australische IT-Portal AustralianIT berichtet, haben Forscher der Macquarie University traditionelle Methoden wie Keyword-Suche und Bild-Klassifizierungen um charakteristische Features von pornographischen Webseiten erweitert. Die Wissenschaftler um Paul Watters wollen ihr System in der Praxis testen, benötigen dazu aber noch finanzielle Unterstützung.

Watters hat mit seinen Forschungen vor zwei Jahren begonnen. "Einige der erhältlichen Filter haben zwar einen 87-prozentigen Erfolg, manche sogar noch mehr, aber sie erzielen zu viele falsche positive Resultate. Das bedeutet etwa, dass den Usern der Zugang zu Seiten, auf denen es Informationen z.B. über Brustkrebs gibt, blockiert wird", sagt Watters. In seinem System werde versucht, den charakteristischen Features von Porno-Seiten auf den Grund zu kommen.

"Wir haben uns die strukturellen Kriterien solcher Seiten angeschaut und die Wahrscheinlichkeit geschätzt, dass sie - wenn es sich tatsächlich um pornographische Seiten handelt - eine gewisse Anzahl von Links haben und mehr als eine bestimmte Anzahl von Bildern", erklärt der Forscher. Im besten Fall habe damit eine korrekte Trefferquote von 99 Prozent erzielt werden können, das heißt, in 99 von 100 Fällen wurde der Zugang zu einer bestimmten Page korrekt blockiert.

Mit entsprechender finanzieller Unterstützung will der australische Wissenschaftler im nächsten Jahr sein System auf breiter Front testen. Damit das System immer auf dem letzten Stand der Dinge sei, werde ein zentralisiertes Modell benötigt: "Wir wollen ein Proxy-basiertes System errichten", betont Watters. Der Proxy-Server soll zwischen den jugendlichen Usern und dem Internet zwischengeschaltet sein, die Zusammenarbeit mit einem Internet Service Provider werde angestrebt. (pte)