Neuer Angriff auf Google: Web.de will Marktanteile des Suchriesen

Ein neuer Angriff gegen den Suchriesen Google wird gestartet. Diesmal versucht der Karlsruher Anbieter Web.de dem Marktführer Anteile abzujagen. "Google ist nicht unschlagbar", sagte Web.de-Vorstand Matthias Hornberger. "Die meisten Nutzer wollen ihre Suche stärker eingrenzen als bei Google möglich." Daher habe WEB.DE eine Produktoffensive mit erweiterten Suchfunktionen gestartet und biete seit wenigen Tagen auch eine Bildersuche an.

"Internet-Suche ist mehr als ein reines Ranking", sagte Hornberger. "Der Fächer muss weiter aufgefaltet werden mit Themenbäumen rund um das gesuchte Stichwort." Wer zum Beispiel das Stichwort "Verona" eingebe, werde beim "Smart-Search"-Angebot von Web.de gefragt, ob er Verona Feldbusch, die Arena Verona oder die Stadt Verona meine. Dieses neue Angebot werde sehr gut genutzt, sagte Hornberger. Die Zahl der Suchanfragen sei in den vergangenen Wochen stark gestiegen, sie liege monatlich im zweistelligen Millionenbereich.

Google erfasst 4,28 Milliarden Sites
Beim Wettbewerber Google, der 4,28 Milliarden Internet-Seiten erfasst, sieht Hornberger eine Schwäche: Der Marktführer werde "von Suchmaschinenoptimierern beschossen". Viele Firmen arbeiteten daran, durch Manipulationen im Google-Ranking weiter nach oben zu steigen. So schnell wie Google in den vergangenen Jahren die anderen Suchdienstleister abgehängt habe, so schnell könne sich das Blatt auch wieder wenden. "Denn im Gegensatz zu einem E-Mail-Konto hat die Suche keine große Kundenbindung."

Bildersuche wächst
Für die Web.de AG habe auch künftig der Bereich Kommunikation/E- Mail höchste Priorität, sagte Hornberger. Erst an zweiter Stelle folge die Internet-Suche. "Die Wachstumsraten bei der Bildersuche sind enorm. Das liegt auch daran, dass immer mehr Multimedia- Angebote im Internet vorhanden sind." Web.de habe Zugriff auf 640 Millionen Bilder. Nicht nur technisch, sondern auch juristisch sei dies eine Herausforderung, "denn mit Bildern sind Markenrechte stärker zu beachten, die besonders geschützt sind". (apa/red)