Napster-Erfinder will für Musikindustrie arbeiten

Der Erfinder der Online-Musiktauschbörse Napster, Shawn Fanning, will nun seine Dienste der Musikindustrie anbieten, seinem einstigen erbittertem Gegner. Der 22-Jährige habe eine Technik entwickelt, die automatisch den Transfer eines urheberrechtlich geschützten Werks erkennt, berichtete die "Los Angeles Times".

Die Dateien würden mit einem "digitalen Fingerabdruck" versehen. Der wird erkannt und mit einer Datenbank abgeglichen, sobald der Nutzer einer Tauschbörse eine Datei online stellt. Die Usern sollen dann je Musikstück Gebühren zahlen.

Fanning, der vor drei Jahren mit seiner Tauschbörse Napster zu einem der Hauptgegner der Musikindustrie geworden war, soll seine Idee bereits bei mehreren Plattenfirmen vorgestellt haben. Sollten die Labels die Technik unterstützen, will Fanning sie auch bei KaZaa und anderen Tauschbörsen integriert sehen.

Kritiker räumen dem Vorhaben allerdings nicht allzu große Chancen ein, alle Plattenlabel an einen Tisch zu bringen, berichtet das Blatt. Zudem wollten die User nicht für jedes Stück extra zahlen, sondern unbegrenzten Download für ihr Geld. Damit das System funktioniere, müssten sich zudem alle Anbieter darauf einlassen, da die Nutzer sonst auf die kostenlosen Angebote auswichen.

(apa)