Musiktauschbörsen werden deutlich weniger genutzt
Das Säbelrasseln der Musikindustrie scheint zu wirken. Die Nutzung von Online-Musiktauschbörsen ist in der ersten Juli-Hälfte erheblich zurückgegangen. Offenbar wirken die Drohungen der Musikindustrie, Internetsurfer für das illegale Herunterladen von Musik zu verklagen.
Nach einer Studie der Marktforschungsfirma Nielsen NetRatings verzeichneten führende Downloadplattformen wie Kazaa, Morpheus oder iMesh in der ersten Juli-Woche rund 15 Prozent weniger Nachfrage als in der Woche zuvor. Ende Juni hatte der Verband der US-Musikbranche RIAA angekündigt, die eifrigsten Nutzer der Online-Plattformen auf 150.000 Dollar Schadenersatz je heruntergeladenen Titel zu verklagen.
Die Musikkonzerne machen das illegale Herunterladen von Songs aus dem Internet und CD-Raubkopien verantwortlich für die seit drei Jahren sinkenden Umsätze in der Branche. Die Konzerne kämpfen mit Anti-Piraterie-Kampagnen und der Forderung nach schärferen Gesetzen gegen die illegalen Geschäfte.
Deutschland: Aktion scharf
In Deutschland hob die Polizei in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft in den vergangenen Tagen drei mutmaßliche Betreiber von illegalen Musiktauschdiensten aus, wie der Verband am Montag mitteilte. In Freiburg, Aachen und Wedel bei Hamburg seien die Computer von drei Personen beschlagnahmt worden, die auf ihren Servern mehrere tausend Musiktitel zum Herunterladen gespeichert hätten. (apa/red)