Musikindustrie sucht Geld im Web: Online-Markt soll Umsatzeinbruch endlich stoppen!

Die internationale Musikindustrie steckt in der Krise. Seit vier Jahren in Folge sinken die Verkäufe von Musikträgern wie CDs. 2003 schrumpfte der Umsatz nach Angaben des Internationalen Verbands der Phonoindustrie (IFPI) um 7,6 Prozent auf rund 32 Mrd. Dollar (26,7 Mrd. Euro). Legale Angebote für das Herunterladen von Musiktiteln im Internet wie der iTunes Musicstore von Apple oder Connect von Sony sollen helfen, den Abschwung zu stoppen.

Bislang machen Internet-Angebote aber nur einen sehr geringen Anteil des gesamten Musikmarktes aus. "Wenn man den gesamten Markt der legalen Downloads zusammen zählt, dann sprechen wir von zwei Prozent der in den USA legal vertriebenen Musik", rechnete Apple-Chef Steve Jobs in einem Interview mit dem "Wall Street Journal" vor. Mit iTunes hält Apple nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 70 Prozent der legalen Musikdownloads.

"Wenn man sich vor Augen führt, was wir innerhalb eines Jahres erreicht haben und sich dabei die Flugkurve anschaut, dann ist es nicht unvorstellbar, dass wir die Schwelle von fünf Prozent in den kommenden 24 Monaten oder sogar noch früher durchbrechen."

In den USA hat sich in der Branche ein Preis von 99 US-Cent (82 Euro-Cent) pro Titel eingependelt. Dieser Preis beinhaltet allerdings keine Mehrwertsteuer, die in Europa für Musiktitel im Internet verlangt werden muss. Die Musiklabels machen nach Angaben von Jobs mit 99 US-Cent pro Musiktitel in einem Download-Angebot mehr Geld als mit dem Vertrieb des Titels auf einer CD.

In Deutschland betreibt die Plattenindustrie mit Phonoline eine eigene Plattform für legale Musikdownloads, die bei Online-Läden wie Eventim-Music und Popfile eingesetzt wird. (APA/red)