Microsoft hat keine Lust mehr auf Yahoo!:
Softwareriese gibt kein neues Angebot ab

Microsoft hat keine Lust mehr auf Yahoo!:
Softwareriese gibt kein neues Angebot ab

Das Internet-Unternehmen Yahoo! ist nach seinen gescheiterten Plänen für ein Zusammengehen mit Google erneut bei Microsoft abgeblitzt. Der weltgrößte Softwarekonzern werde kein weiteres Übernahmeangebot abgeben, erklärte Microsoft-Chef Steve Ballmer auf einer Konferenz in Sydney (Australien). Eine Art von Partnerschaft schloss Ballmer dagegen nicht aus.

Yahoo!-Chef Jerry Yang hatte eine Übernahme wieder ins Spiel gebracht, nachdem Yahoo!s Pläne für eine Werbe-Partnerschaft mit Google wegen massiver Wettbewerbsbedenken endgültig geplatzt waren. Der Deal mit Google war ursprünglich zur Abwehr gegen eine Übernahme durch Microsoft von Yang in die Wege geleitet worden.

"Bis heute würde ich sagen, dass es das Beste für Microsoft wäre, Yahoo! zu kaufen", erklärte Yang vergangenen Mittwoch. Das Unternehmen sei derzeit "offen für alles". Microsoft hatte nach langem Hin und Her zuletzt 33 Dollar (25,8 Euro) je Yahoo!-Aktie geboten. Wiederholt hatte Yang die Kaufofferten entgegen der Interessen vieler Aktionäre zurückgewiesen. Ursprünglich wollte Microsoft mit der Übernahme bei Online-Werbung zum Suchmaschinenspezialisten Google aufschließen, der mit weitem Abstand den Markt anführt.

Microsofts neue Wege
Unterdessen sucht sich der Softwarekonzern andere Wege, um im Online-Werbemarkt zu Google aufzuschließen. Wie das "Wall Street Journal" berichtete, könnte Microsoft mit einem attraktiven Angebot an den US-Mobilfunkbetreiber Verizon seinen Kontrahenten erfolgreich ausstechen.

Bei der möglichen Kooperation mit Verizon Wireless, einem Gemeinschaftsunternehmen von Verizon Communications und der Vodafone Group, geht es um die Platzierung der Online-Suche auf den Handys des Betreibers. Google hatte bereits Gespräche über eine vorinstallierte Google-Suche aufgenommen. Nach Angaben der Zeitung habe Microsoft dem Unternehmen ein deutlich attraktiveres Angebot unterbreitet, darunter mehr Umsatzbeteiligung und höhere zugesicherte Zahlungen. Microsoft habe sich dafür einen äußerst günstigen Zeitpunkt ausgesucht, hieß es. Bis vor zwei Tagen war der Suchmaschinenprimus mit den Verhandlungen zu einer möglichen Werbepartnerschaft mit Yahoo! zeitlich voll eingebunden.

(apa/red)