Microsoft zeigt Live-Konzerte im Internet:
Expansion im Online-Werbemarkt erhofft

Der Software-Konzern Microsoft überträgt künftig Live-Konzerte im Internet. Dazu hat das Unternehmen einen Deal mit dem Musiksendungs-Produzenten Control Room geschlossen, der zunächst für 36 Event-Übertragungen gilt. Die Partnerschaft bedeutet einen weiteren Schritt seitens Microsoft seine Online-Werbeeinnahmen, in diesem Fall über den MSN-Webservice zu steigern.

Wie viel Geld der Softwareriese derzeit mit Internetanzeigen verdient, wolle man nicht bekannt geben, so Arend Hendriks, Regional Manager Microsoft Online Services Group.

John Legend zum Auftakt
Die erste Live-Show, die der Konzern im Internet zeigte, war ein Konzert des Grammy-Gewinners John Legend in der Londoner Royal Albert Hall. Für die User ist der Zugang zu dem neuen Service kostenlos. Bereits geplant sind außerdem Übertragungen von Rod Stewart-Konzerten und Auftritten des Songwriters John Mayer. Microsofts Partner Control Room läuft unter der Führung von Kevin Wall, der in der Vergangenheit schon Großveranstaltungen wie das Live Aid-Konzert mitproduziert hat. Entstanden ist das Unternehmen ursprünglich aus Network Live, einem Joint Venture zwischen AOL und XM Satellite Radio. Für wie lange die Kooperation zwischen Control Room und Microsoft anberaumt ist, wurde nicht offiziell bekannt gegeben. Insider sprechen aber von vorerst drei Jahren.

Redmond auf der Überholspur?
Der Softwareriese legt mit diesem Schritt im Hinblick auf sein Online-Werbegeschäft jedenfalls noch einen Gang zu. In den vergangenen Jahren hat Microsoft bereits stark in neue Services investiert, die auf Basis von Internetanzeigen funktionieren. Damit will der Konzern besonders die etablierten Player in diesem Bereich wie etwa Google oder Yahoo massiv angreifen. Bislang verblassen die Einnahmen aus Online-Werbung bei Microsoft noch im Vergleich zur führenden Konkurrenz. Doch im Unternehmen zeigt sich der starke Wille, diesen Vorsprung der Wettbewerber in den kommenden Jahren aufzuholen. "Der Online-Werbemarkt ist sicherlich nach wie vor in den USA als auch in Großbritannien am stärksten entwickelt. Aber auch die übrigen EU-Länder entwickeln sich sehr positiv", sagt Hendriks. (pte/red)