Microsoft bestätigt Kauf von VoIP-Anbieter:
Konzern bezahlt 8,5 Mrd. Dollar für Skype

Der US-Softwareriese Microsoft kauft den Internettelefonie-Anbieter Skype für 8,5 Mrd. Dollar (5,90 Mrd. Euro). Mit dem teuersten Zukauf in der Unternehmensgeschichte will Microsoft sein Angebot auf dem Markt für mobiles Internet stärken.

Der Softwarekonzern kann den Dienst unter anderem für sein aktuell schwächelndes Smartphone-Geschäft gut gebrauchen. Microsoft versucht damit, auf dem Markt für mobiles Internet fester Fuß zu fassen, wo die Konkurrenz von Apple mit seinem iPhone und von Google mit seinem Betriebssystem Android groß ist. Videotelefonate, wie sie Skype anbietet, werden mit Smartphones und Tablet-PCs immer beliebter.

Bei Skype können Nutzer untereinander kostenlos über das Internet telefonieren, auch mit Videobildern. Geld verdiente das Unternehmen bisher vor allem mit günstigen Anrufen zum herkömmlichen Telefonnetz. Der Dienst hat weltweit mehr als 550 Millionen registrierte Nutzer.

Aufpreis
8,5 Mrd. Dollar bedeuten einen heftigen Aufpreis im Vergleich zu dem, was bisher für Skype bezahlt wurde. Der Online-Auktionsspezialist Ebay hatte Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar von den Gründern übernommen und sich 2009 für 1,9 Milliarden Dollar wieder davon getrennt. Der Internettelefoniedienst passte doch nicht so gut zum Geschäft der Handelsplattform wie erwartet.

"Skype ist ein phantastisches Angebot, das von Millionen Leuten weltweit geschätzt wird", erklärte Microsoft-Chef Steve Ballmer am Dienstag. "Zusammen werden wir die Zukunft der Echtzeit-Kommunikation schaffen, so dass jeder ganz leicht mit seiner Familie, Freunden, Kunden und Kollegen überall auf der Welt in Verbindung bleiben kann."

(apa/red)