Menschlicher Spamfilter: Domeinfactory setzt auf Mitarbeiter bei Spamerkennung

Ab sofort gibt es auch menschliche Spam-Filter. Der Webhoster domainfactory setzt jetzt Mitarbeiter zur Erkennung von unerwünschten Werbemails ein. Wenn ein Kunde dies ausdrücklich wünscht, werden anonymisierte Kopien der eingehender Mails gelesen. So will man die Trefferquote der automatisierten Spam-Filterung weiter verbessern. Die von domainfactory beauftragte Anwaltskanzlei hält das Vorgehen Datenschutzrechtlich für unbedenklich.

Laut domainfactory sind 60 Prozent der einlangenden E-Mails Spam. Das Unternehmen setzt daher ein mehrstufiges Filterverfahren, bestehend aus Blacklists, einer Antivirus-Software, der Erkennungsoftware "SpamAssassin" und benutzerdefinierten Kriterien ein, um dieser Lawine Herr zu werden. Als neueste Filterstufe kommen ab sofort auch domainfactory-Mitarbeiter zum Einsatz.

Wie bereits bei den bestehenden Spam-Filtern muss aber jeder Kunde auch diesen neuesten Servise explizit aktivieren, bevor die weitgehend anonymisierten Kopien der E-Mails von den Mitarbeitern des Unternehmens überprüft werden.

Persönliche Infos vorher gelöscht
Soweit das automatisch möglich ist, werden laut domainfactory persönliche Informationen zuvor aus dem Mail entfernt - etwa die Anrede "Sehr geehrte ...", die Grußformeln sowie die Mail-Header. Die eingesetzten Mitarbeiter werden, so das Unternehmen, außerdem in Sachen Datenschutz besonders geschult und dürfen keinerlei Informationen weitergeben.

"Unter Berücksichtigung all dieser Punkte hat unsere Anwaltskanzlei keinerlei Bedenken gegen unser Projekt", betont domainfactory-Österreich-Geschäftsführer Oliver Marburg. "Wer den Inhalt seiner E-Mail vor der Einsichtnahme durch Dritte schützen möchte, hat immer noch die kostenlose Möglichkeit der Verschlüsselung", führte die beauftragte Kanzlei LTA Jachmann Brain Haiges in ihrer Stellungnahme zu dem Projekt aus. (apa/red)