Mehr als die Hälfte der Deutschen nutzt das Internet

Erstmals sind in Deutschland mehr Menschen online als offline. Die Zahl der erwachsenen Internet-Nutzer stieg im laufenden Jahr überraschend stark um 22 Prozent auf rund 34,4 Millionen, ergab eine veröffentlichte Studie im Auftrag von ARD und ZDF.

Damit hätten nach der jüngsten Erhebung 2003 53,5 Prozent der bundesdeutschen Erwachsenen das Internet zumindest gelegentlich genutzt, nach noch 44,1 Prozent im Jahr 2002. Erstmals seit Jahren habe sich auch das Wachstum der Internetgemeinde wieder beschleunigt, auf eine Rate von 22 Prozent nach 14 Prozent im Jahr zuvor. "Diese Entwicklung ist um so erstaunlicher, da Experten den Internetmarkt als weitgehend gesättigt ansahen und von einem kaum überbrückbaren digitalen Graben zwischen Onlinern und Offlinern ausgingen", hieß es in der Studie.

Im vergangenen Jahr hätten aber vor allem Bevölkerungskreise das World Wide Web entdeckt, die dem neuen Medium bisher relativ distanziert gegenüber gestanden hätten. So stieg der Anteil der Internet-Nutzer bei den 40- bis 49-Jährigen laut Studie um 41 Prozent, bei den 50- bis 59-Jährigen um 38 Prozent. Bei den jugendlichen Onlinern lag die Wachstumsrate immer noch bei rund 20 Prozent. Mehr als 92 Prozent aller 14- bis 19-Jährigen nutzen damit heute das Internet.

Für die meisten Anwender bleibt das Internet der Studie zufolge hauptsächlich ein Mittel zur Kommunikation über Email und zur Information. Unterhaltungsangebote spielten nur eine geringe Rolle. Das Internet habe sich zwar als wichtiges Medium für tagesaktuelle Informationen etabliert, eine Verdrängung von Fernsehen und Hörfunk finde aber nicht statt. "Die Medien befriedigen unterschiedliche Bedürfnisse und werden komplementär genutzt", erläuterte ZDF-Intendant Markus Schächter. (apa/red)