Medienexperte kritisiert Dominanz von Google

Der Medienwissenschaftler Marcel Machill hat sich in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung gegen die Dominanz von Google bei den Internet-Suchmaschinen gewandt. Google werde von 69 Prozent aller Nutzer bevorzugt verwendet, erklärte Machill. Hinzu kommen Kooperationen mit anderen Anbietern wie Yahoo - dort kommt die Google-Volltextsuche zum Zuge, wenn der Yahoo-Katalog keinen Eintrag findet.

Immerhin 39 Prozent der User nutzen den Ergebnissen der Studie zufolge eine zweite Suchmaschine. Aber fast niemand greift auf drei oder mehr Dienste zurück. "Hier tauchen bekannte medienpolitische Fragestellungen wie Konzentrationsbegrenzung und publizistische Macht in neuem Gewand auf", erklärte Machill. "Für Internet-Suchmaschinen benötigen wir jedoch neue Regulierungsansätze."

Ergebnisse beeinflusst
Die Studie kritisiert auch eine wachsende Tendenz, die Ergebnisse von Suchabfragen zu beeinflussen. 57 Prozent der deutschen Suchmaschinen-Betreiber haben demnach im vergangenen Jahr eine starke Zunahme von manipulierten Angaben registriert, mit denen Web- Anbieter einen Spitzenplatz in den Ergebnislisten erzielen wollen. Auf Grund von Manipulationen könnten Kinder und Jugendliche auch bei der Eingabe von unverfänglichen Suchbegriffen mit jugendgefährdenden Inhalten in den Ergebnislisten der Suchmaschinen konfrontiert werden.

Studie erscheint im Oktober
Die Studie "Wegweiser im Netz. Qualität und Nutzung von Suchmaschinen" erscheint im Oktober. Für die Untersuchung wurden Bedienerfreundlichkeit und inhaltliche Qualität der in Deutschland meist genutzten Suchmaschinen analysiert.

Die Studie ist Teil des Projekts "Transparenz im Netz", mit dem die Bertelsmann-Stiftung Internet-Nutzer für die Möglichkeiten und Grenzen von Suchmaschinen sensibilisieren und Hilfestellung bei der Informationssuche im Internet geben will. Darüber hinaus wird ein Verhaltenscodex für die Suchmaschinen-Betreiber angestrebt. (apa)

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