"LovSan": Anklage gegen US-Teenager erhoben

Ein 18 Jahre alter Schüler ist nach Erkenntnissen der US-Behörden verantwortlich für den gefährlichen Computerwurm "Lovesan". Die Justizbehörden erhoben nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN vor dem Bundesgericht in St. Paul im US- Bundesstaat Minnesota am Freitag Anklage gegen Jeffrey Lee Person aus einem Vorort von Minneapolis. Dem 18-jährigen Blaster-Hacker drohen nun bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von über 250.000 Dollar (228.791 Euro).

Der schwergewichtige Jugendliche, dessen Bild im US-Fernsehen gezeigt wurde, hatte laut CNN bei den Verhören des Bundeskriminalamtes FBI zugegeben, eine Nachahmung des ursprünglichen "Blaster"-Wurms zu einer "Blaster B-Variante" gemacht zu haben. FBI- Beamte hatten bereits am 19. August sieben Computer im Zimmer des Teenagers sicher gestellt.

Vorerst wurde Parson unter Hausarrest gestellt. Er darf zwar in die Schule gehen oder den Arzt besuchen, vom Internet oder jedem anderen Netzwerk muss er sich allerdings fernhalten. Die nächste Anhörung wird am 17. September in Seattle stattfinden.

Microsoft-Website sollte lahmgelegt werden
Person habe mit der Veränderung den Computerwurm noch gefährlicher gemacht. Das im Code des "Blasters" unterbrachte "Lovesan" wurde als geschickt untergebrachter Liebesgruß interpretiert. Weltweit waren Hunderttausende von Computern von dem Wurm infiziert. Die Urheber von "Blaster" sind noch nicht gefunden. "Lovesan" war vor allem darauf angelegt, Microsoft-Software lahm zu legen.

"Eine bedeutende Entwicklung in diesem Fall", sagte ein Justizbeamter der Zeitung "Seattle Time". "Diese Wurmvariante war eine giftige Version, die hier und in aller Welt eine Menge Ärger gemacht hat."

Attacke von Microsoft abgeschmettert
Microsoft hatte die Attacke auf seine eigenen Server Mitte August nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschmettert. Der Wurm war als so genannte DoS-Attacke gegen die Server von Microsoft geplant. Damit sollten diese durch die Flut von Anfragen in die Knie gezwungen werden. Das Unternehmen nahm das Hauptziel der Attacke, die Internet- Adresse http://www.windowsupdate.com , jedoch rechtzeitig vom Netz. (apa/red)