"Letztes Hemd" an deutschen Kanzler Schröder

Kurios: Eine geschickte Web-Aktion sorgt für den bislang witzigsten Protest gegen die Steuer- und Beitragserhöhungen der rot-grünen Regierung - mit ernsten Hintergrund freilich. Nach dem "Steuer-Song" eines Kanzler-Imitators opfern jetzt angeblich Zehntausende ihr "letztes Hemd". Angespornt durch eine sich sich rasant ausbreitende E-Mail des Internet-Marketing-Fachmanns Christian Stein schicken sie nach dessen Angaben das sprichwörtlich "letzte Hemd" an Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Die Idee kam Stein in der vergangenen Woche. Wenige Stunden nach dem Kabinetts-Beschluss über das Steuer-Sparpaket wuchs in dem 36- jährigen die Wut. Als er abends im Internet mit anderen frustrierten Wählern chattete, brachte er seinen Frust auf den Punkt: "Die wollen wirklich unser letztes Hemd haben. Und das können sie haben."

Mail an hundert Bekannte
Stein mailte an hundert Bekannte: "Es ist bald wieder Weihnachten, und da wird es langsam Zeit, sich über die Geschenke für unsere Lieben Gedanken zu machen, zum Beispiel für Bundeskanzler Gerhard Schröder. Was mag der sich besonders wünschen? Klar. (...) Er will unser letztes Hemd, und das schicken wir ihm jetzt alle!"

E-Mail-Lawine
Der elektronisch versandte Kettenbrief "Hemden für Schröder" brachte eine bundesweite E-Mail-Lawine ins Rollen. Auf der Grundlage von Rückmeldungen sagt Stein: "Pro Tag landen rund 1000 Mails von Leuten bei mir, die gerade ein Hemd an den Kanzler geschickt haben." Eine Firma habe die Ketten-Mail per Mausklick an 30 000 Adressaten weitergeleitet.

Satirischer Protest
Mit der Aktion "Letztes Hemd" schuf Stein eine neue Form des politischen Protests. Während sich CDU-Wähler Stein über die Resonanz freut, droht dem Kanzler neues satirisches Ungemach. Zuvor hatte bereits Stimmen-Imitator Elmar Brandt mit seinem "Steuer-Song" die Hitparaden gestürmt. Darin heißt es: "Ich erhöh' euch die Steuern, gewählt ist gewählt, ihr könnt mich jetzt nicht mehr feuern, da ist ja das Geile an der Demokratie."

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